Die schöne Krista Ein Dokumentarfilm von Antje Schneider und Carsten Waldbauer. Kulturelle Filmförderung Bremen 2010

„Diese Kuh hat alles, was wir von einer modernen Milchkuh verlangen. Gut im Fundament, scharf gebaut, eine großrahmige Hochleistungskuh“, charakterisiert sie der Preisrichter in der Weser-Ems-Halle, als er Krista zum ersten Mal zur „Miss Holstein of Germany“ kürt – zur schönsten von über 1,5 Millionen Milchkühen. Ihr Besitzer Jörg Seeger weint vor Glück. Hof und Familie ist für den jungen Landwirt sein Leben, die Rinderzucht seine Passion.

Grimme-Preis 2016

2016
Nominierung 2016 in der Rubrik Information & Kultur/Spezial

Die schöne Krista

Die schöne Krista
Die schöne Krista

Dokumentarfilm, D, 2013, 93 Min
Buch und Regie: Antja Schneider, Carsten Waldbauer
Kamera: Carsten Waldbauer
Schnitt: Catrin Vogt
Komponist: Rainer Brüninghaus
Redaktion: Christian Cloos, Das Kleine Fernsehspiel
Produktion: Lichtblick, Carl-Ludwig Rettinger
Krista ist mittleren Alters, Mutter dreier Kinder von drei verschiedenen Vätern, und sieht bezaubernd aus. Ihre Figur, ihre Art sich zu bewegen, ist von ausgesprochenem Adel: Ausbalanciert, erhaben, formvollendet und mit einem eindrucksvollen Euter gesegnet. Als sie zur schönsten Kuh Deutschlands gewählt wird, ändert sich auf einen Schlag ihr Leben. Sie bekommt im Stall ihre eigene Box. Denn jetzt gehört sie zur Weltelite. Der Dokumentarfilm begleitet KRISTA und Jörg, ihren Besitzer, bei ihren Reisen zu Wettbewerben in aller Welt, ist ganz nah, wenn der Viehdoktor kommt, oder unsere Protagonistin zum ersten Mal kalbt. Und er ignoriert nicht, dass bei aller Bauernhof-Romantik die Viehzucht ein knallhartes Geschäft ist, bei dem nicht nur das Kuhauge nicht trocken bleibt.

Durch den Triumph bei der Viehschau gehört Krista zur Elite, zur Weltelite. Jörg und seine Frau Janine hoffen, dass damit auch der wirtschaftliche Erfolg für Krista kommt. Nachwuchs von solch einem edlen Tier ist der ganzen Welt gesucht. Die Anfragen nach Eizellen und Embryonen lassen auch nicht lange auf sich warten. Aber Krista soll auch selbst Kälber austragen. „Bei so einer prächtigen Kuh kann man schnell mal sechs oder sieben Tausend Euro für ein Kuhkalb realisieren. Das könnte der Hof gut gebrauchen.“

Doch zunächst macht die Natur Familie Seeger einen Strich durch die Rechnung. Krista wird nicht trächtig; die „Hängepartie“ zehrt an Jörgs Nerven und kostet ihn viel Geld. Der Veterinär findet endlich die Ursache des Problems. „Die Dame hat sich eine Zyste eingefangen“, meint er trocken. Und kaum diagnostiziert, wird das „Ding“ ohne große Operationen entfernt. Jörg und Janine dürfen wieder hoffen.

Und tatsächlich kann der Veterinär einige Zeit später bestätigen, dass auch Krista guter Hoffnung ist. Wettbewerbe sind jetzt erst einmal Tabu.

Jörg nutzt die Zeit, Auktionen zu besuchen. Halb bewundernd, halb neidisch verfolgt er, wie Kälber für fünfstellige Beträge ihre Besitzer wechseln, während er noch darauf warten muss, dass auch in Krista endlich wertvollen Nachwuchs liefert. Denn sie ist „derzeit unsere einzige, sie sich international messen kann.“ Insgesamt hat er fast 200 Rinder auf dem Hof.

Für Krista ist indes die Welt in Ordnung. Als das Kälbchen - „ein Mädchen“, kreischt Jörg voller Begeisterung – da ist, soll sie „durchstarten, nur an sich denken, … abspecken, Milch geben, schön aussehen.“ Denn die nächste Herausforderung wartet schon … Krista meistert auch diese und wird bei einem internationalen Wettbewerb in Italien zur zweitschönsten Kuh Europas gekürt, dazu die mit dem schönsten aller Euter. Jörg feiert den größten Triumph einer deutschen Kuh „seit dem Weltkrieg“. Und als einige Zeit später Krista als erste Kuh überhaupt ihren Titel als „Miss Germany“ verteidigt, hängt für den Besitzer des “Reserve Grand Champion“ der Himmel endgültig voller Geigen.

In dichten Momenten verfolgt die Kamera Kristas Weg - stets im Kontext zum großen Ganzen. Das ist manchmal komisch, manchmal unglaublich, manchmal ein wenig verstörend. Wir zittern bei den ärztlichen Untersuchungen, helfen beim Besamungsversuch, leiden bei der schweren Kalbung, fiebern mit bei den Wettbewerben, jubeln beim triumphalen Sieg und heulen auch ein wenig bei der Trennung des Kälbchens von seiner protestierend muhenden Mutter ... Und wir erleben hautnah, dass bei aller Bauernhof-Romantik die Viehzucht ein knallhartes Geschäft ist, bei dem nicht nur kein Kuhauge trocken bleibt.
Eine Produktion der Lichtblick Film GmbH und der Lichtblick Medien GmbH
in Koproduktion mit ZDF, Das Kleine Fernsehspiel.
Gefördert von Film- und Medienstiftung NRW, Mitteldeutsche Medienförderung,
Nordmedia, Kuratorium junger deutscher Film, Filmbüro Bremen aus Mitteln der Bremischen Landesmedienanstalt.

Trailer online bei www.Aries-Images.de

Aufführungen und Preise

Premiere auf den Internationalen Filmtagen in Hof 2013
Nordische Filmtagen in Lübeck
Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2014
Berlinale 2014 German Cinema - (Email-Adresse)
Kinostart am 20. März 2014

Nominierung 2016 in der Rubrik Information & Kultur/Spezial

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