filmare necesse est

Eike Besuden führte durch die Verleihung des Dokumentarfilm Förderpreises 2006.

Für diejenigen, die von weither angereist sind, vorweg eine kleine Bemerkung: Der Gegend angemessen wird bei solchen Gelegenheiten, wie heute hier bei uns, nur allzu gerne über Seefahrt geredet und darüber, wie wichtig sie für die Menschheit ist.

Das ist in Bremen immer der erste Gedanke, der ist gut, der ist auch richtig, aber auf die Dauer reicht er eben auch nicht: Wenn Sie sich die Wirtschaftsstruktur in Bremen ansehen, erkennen sie sofort: Der Mensch lebt dann eben doch nicht vom Brot, Kaffee, Tabak, Autos, Bier, Raumfahrt allein. Alles gut und wichtig, aber da fehlt noch Entscheidendes.
Und darum sind kluge Leute - als es die technischen Voraussetzungen dafür gab - auf den Gedanken gekommen, auch in Bremen dieses althergebrachte 'navigare necesse est' zu erweitern durch ein 'filmare necesse est'.
Der Wirtschaftszweig "Film" gehört also zwar zu den jüngeren Wirtschaftszweigen, aber auch zu den unglaublich dynamischen und er ist inzwischen neben Schifffahrt, Raumfahrt und Autoindustrie eine entscheidende Säule des Standortes Bremen geworden. Das sollten Sie wissen!

Das hat zwar nicht den Handel mit Waren revolutioniert, aber schon mal so erweitert, dass die Küstenbewohner - und die Bremer ganz speziell - anerkannt haben, dass diese neuen, kleinen und großen Werften, auf denen nun Filme vom Stapel laufen, ganz hervorragend funktionieren!
Jedenfalls, wenn es darum geht, ganz andere Dinge, als die bis dahin gewohnten zu transportieren: Wenn es also um den Handel mit Emotionen geht, um den Handel mit Einschätzungen, um den Handel mit Wissen, um den Handel mit Blicken hinter die Kulissen, genau da hat die Spezialabteilung 'Dokumentrafilm' dieses Wirtschaftszweiges seine ganz besondere Bedeutung erreicht.
Und in diesem Bereich hat auch die ortsansässige Großwerft mit dem Namen Radio Bremen in den letzten sechs Jahrzehnten ganz Hervorragendes geleistet. Dass es in der letzten Zeit etwas schwieriger geworden ist, darüber reden wir bei solchen Gelegenheiten nicht so gerne...
Jedenfalls: Die großen und kleinen Filmwerften bringen also ein sprühendes Leben in das Land. Aber! Sie brauchen auch eine Struktur um sich herum, müssen von Land und Leuten mit getragen werden, auch das funktioniert ganz gut, - bei den Leuten in jedem Fall, - beim Land auch, da muss immer mal so nachgestupst werden, übrigens eine der originären Aufgaben des Filmbüros!
Aber das Land Bremen ist - bisher und sicher auch in Zukunft! - eigentlich doch immer an unserer Seite gewesen und zwar auch deshalb, weil man im Rathaus erkannt hat: Da sitzen Leute, die mit kleinsten Mitteln größtmögliche Wirkung erzielen.

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