15.1.2010, 16:55 Uhr: Fernsehen Arte

Windrausch in Texas von Thomas Greh

Eine Produktion von trifilm GmbH im Auftrag von Radio Bremen in Zusammenarbeit mit Arte

Windrausch in Texas

Windrausch in Texas
Windrausch in Texas

Dokumentation, D/USA, 2009, 43 min Min
Regie: Thomas Greh
Kamera: Svea Andersson
Schnitt: Kirsten Ottersdorf
Musik: Rolf Seidelmann
Produktion: trifilm GmbH
Der Ölboom in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts machte Texas zu einem reichen Staat der USA. Doch der Fluss des "schwarzen Goldes" versiegt, viele Ölfelder sind leergepumpt, der Reichtum schwindet. Im Nordwesten von Texas hat nun ein neuer Rausch die Menschen gepackt. In Sweetwater, rund 350 Kilometer westlich von Dallas, beflügelt das "Gold der Lüfte" die Menschen, der Wind. Auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie das Saarland, produzieren über 2.000 Windräder mehr als 3.000 Megawatt Strom. Das ist etwa so viel wie alle Windkraftanlagen in ganz Dänemark oder ganz Frankreich produzieren. Nirgendwo auf der Welt wird an einem Ort so viel Strom aus Wind gemacht.

Texas war lange ein boomender Bundesstaat der USA. Zahlreiche Ölquellen brachten vielen Leuten einen legendären Reichtum ein. Doch die Ölquellen versiegten. In den Städten und Gemeinden der Region hielten mit dem Niedergang der Ölförderung Verfall und Hoffnungslosigkeit Einzug. Geschäfte machten pleite, Schulen schlossen, Sportanlagen verfielen. Die Menschen zogen fort. So war Sweetwater, rund 350 Kilometer westlich von Dallas gelegen, bis vor zehn Jahren eine der am schnellsten schrumpfenden Städte in ganz Texas.
Doch nun naht Rettung - die Region hat die Windkraft entdeckt. Schulen, Krankenhäuser und Straßen werden dank steigender Steuereinnahmen renoviert. Junge Leute bleiben, finden Arbeit in den Windparks oder Jobs in neuen Läden und Hotels - oder sie gründen selbst Firmen. Und viele Leute kehren in ihre Heimat zurück. Ein deutscher Energiekonzern errichtet vor den Toren von Sweetwater den zurzeit größten Windpark der Welt. Bald werden hier über 600 Turbinen fast 800 Megawatt Strom produzieren. Das reicht, um 265.000 Haushalte zu versorgen.
Der Umweltgedanke spielt für die Amerikaner bei ihrer neuen Begeisterung für die Windenergie höchstens eine Nebenrolle. Die Landbesitzer freuen sich über satte Zusatzeinkünfte, und die Windlobby spekuliert auf staatlich geförderte Riesenprofite. Texas, das Land der Farmer, Rancher und Ölbarone ist mittlerweile Vorreiter für die Nutzung der Windkraft. Die US-Regierung hat Pläne, in den nächsten zehn bis 20 Jahren die weiten Flächen des Mittleren Westens bis hinauf nach Kanada mit riesigen Windparks zu füllen. Bis zu 300.000 Megawatt Strom soll der Wind produzieren, genug um 300 Millionen Haushalte zu versorgen.

Sendung

15.01.2010 ARTE

Kontakt

trifilm GmbH
Web: www.trifilm.de
Mail: (Email-Adresse)
Telefon: 0421 958770

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