10 x Bremen (AT: 9 x Bremen) von Jenny Kropp und René Arnold
16. Dokumentarfilm Förderpreis 2009/10
10 x Bremen in Amerika. Hier lassen wir uns von den Bewohnern das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten neu erzählen. Dabei entfalten sich persönliche Geschichten von Aufbruch und Neuanfang.
10 x Bremen
Dokumentarfilm, D
Buch und Regie: Jenny Kropp und René Arnold
Zehn Orte namens Bremen gibt es in den USA, vor allem kleine Orte mit weniger als 1000 Einwhnern, fast alle von ihnen um 1800 von Bremer Auswanderern gegründet.
Zur gleichen Zeit wurde von den Gebrüdern Grimm das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten niedergeschrieben. Der Satz der Bremer Stadtmusikanten: "Etwas besseres als den Tod findest Du überall" hätte auch der Wahlspruch der europäischen Exilanten zu dieser Zeit sein können. So wie die Bremer Stadtmusikanten ihr altes Zuhause hinter sich ließen und ihr Glück in Bremen versuchen wollten, so war Amerika, die Neue Welt, das Ziel derjenigen, die in Europa keine Zukunft mehr für sich sahen. Zehn Orte namens Bremen bezeugen dies noch heute und erinnern an die Hoffnungen, die in sie gesetzt wurden, wie auch an die leichte Wehmut bei der Erinnerung an das alte Leben. An diesen Orten möchten wir uns die Parabel der Auswanderer, das Märchen der Bremer Stadtmusikanten, neu erzählen lassen. In Dörfern, die oft selbst Orte geworden sind, aus denen man wegzieht, um sein Glück anderswo zu versuchen.
Zurück in ihnen bleiben ein paar Farmer, ein paar Pendler und vor allem die, die "zu nichts zu gebrauchen" sind: Kinder, zu jung, um schon in die Städte zu ziehen und ihre Träume zu verwirklichen, und Alte, die glauben, sich nicht mehr die Mühe machen zu müssen, ihrem Leben noch einmal eine neue Wendung zu geben. Für andere wird es aber auch der Ort gewesen sein, den sie sich bewusst suchten, weil er zu geben verspricht, was sie sich für ihr Leben wünschen.
Mit der geschickten Verknüpfung von Märchen, Geographie und historischer Recherche entsteht eine Untersuchung des heutigen Heimatbegriffs.