14.07. - 29.10.2023 Kunsthalle Bremen

bormašina Experimenteller Dokumentarfilm von Patrick Pejhan

Bormašina (dt. Bohrmaschine) ist ein deutsches Lehnwort, das in vielen Balkanländern Teil der Umgangssprache geworden ist. Es ist ein Produkt der Gast- und Wanderarbeiter:innen, die seit den 60er Jahren in Deutschland leben und arbeiten. In Patrick Peljhans Kurzfilm Bormašina wird eine jugoslawische Bohrmaschine zum Ausgangspunkt einer solchen Geschichte.

bormasina still 08
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bormasina still 03
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Anfang der 70er Jahre kommt Peljhans Großmutter als jugoslawische Gastarbeiterin nach Deutschland. Hier arbeitet sie als Putzfrau und Akkordarbeiterin in der Uhrenindustrie. Mitte der 80er Jahre holt sie seinen Vater, der bis dahin bei seiner Großmutter in Jugoslawien aufgewachsen war, nach Deutschland. Im Gepäck hat er eine Bohrmaschine, die er 40 Jahre später an seinen Sohn weitergeben wird.
Bei der ersten Inbetriebnahme durch ihren neuen Besitzer kommt es jedoch zu einem Kurzschluss und die Maschine scheint defekt zu sein. Aus dem Versuch, die Bohrmaschine zu reparieren, ist ein Kurzfilm entstanden, der sich mit der Frage beschäftigt, welche sozialen und ökonomischen Faktoren uns unseren Platz in der Gesellschaft zuweisen.

Produktionsförderung Filmstart 2022.

Eine alte Bohrmaschine jugoslawischen Fabrikats wird zum Ausgangspunkt einer Geschichte über Migration und Arbeitskraft: Nach der Trennung von meinem Opa kommt meine Oma Anfang der 70er Jahre als Gastarbeiterin nach Deutschland. Mitte der 80er Jahre holt sie meinen Vater nach. Mit im Gepäck hat er eine Bohrmaschine, die knapp 40 Jahre später in meinen Händen landet. Beim ersten Betätigen fliegen die Sicherungen raus. Ich schraube die Maschine auf und schaue in die Vergangenheit...

Jurybegründung: Arbeit, Sprache, Erinnerung. Humorvoll und sehr persönlich setzt sich der Filmemacher Patrick Peljhan mit seiner Familiengeschichte auseinander; anhand einer alten Bohrmaschine jugoslawischen Fabrikats – die dringend repariert werden müsste.

Patrick Peljhan. Foto: Elizaveta Kovalenko
Patrick Peljhan. Foto: Elizaveta Kovalenko

Patrick Peljhan ist Künstler, Filme- und Radiomacher. Er lebt und arbeitet in Bremen. In seinen Arbeiten erzählt er Geschichten über mediale, kulturelle und technologische Phänomene der Migration. Dafür arbeitet er vorwiegend mit privatem und öffentlichem Archivmaterial und führt Interviews mit Zeitzeuginnen und -zeugen.

Filmstart ist ein Projektstipendium von nordmedia und Filmbüro Bremen.

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