45. Bremer Förderpreis Bildende Kunst 26.02. - 17.04.2022 in der Städtischen Galerie
Einigkeit einig vereint einen vereint Einigkeit ODER Lückenfüller/ Lückenverwalter ODER ... - Part II von Stephan Thierbach
Ein autobiografischer, essayistischer Dokumentarfilm; auf der Suche, auf der Reise durch einen Staat, der nicht mehr existiert.
D 2022, 5 Min
Installationsedit: Projektion, Displays, Sound, Betrachtungsmöbel, Text
Autor: Stephan Thierbach
Bildgestaltung: Julius Voigt
Klanggestaltung: Norman Neumann
Geboren in einem Staat, der nicht mehr existiert, begebe ich mich auf die Suche nach meiner DDR-Sozialisation. Ich untersuche Orte des Erinnerns wie z.B. das Deutsche Rundfunkarchiv, die Stasi-Unterlagenbehörde und das Grüne Band. Zudem führe ich Interviews u.a. mit meiner Mutter, ehemaligen Musikerkolleg:innen und Freunden meines Vater und den jeweiligen Institutionsleiter:innen. Die zentralen Fragen, die ich mitnehme, sind die nach dem „Verschwinden", dem Alltäglichen und dem Widerständigen innerhalb eines repressiven Systems und einem neuen Erzählen.
Aufführungen
Jurybegründung Filmstart06: Gibt es jenseits von Sentimentalität eine Möglichkeit, einen Staat zu durchqueren, der nur noch als innere Landkarte existiert? Der Künstler Stephan Thierbach stellt sich mit seinem dokumentarischen Essayfilm „Einigkeit einig vereint einen vereint Einigkeit“ der Aufgabe, entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verschwundene Räume und Räume des Verschwindens filmisch aufzuspüren. Auch wenn sich der Titel selbst wie ein sperriger Grenzzaun ausnimmt, versprechen Thierbachs visuelle
Neugierde, sein Gespür für das Auffinden von architektonischen und geografischen Strukturen und sein offenes und zugleich konzises Konzept eine zeitgemäße Archäologie, die neue Perspektiven auf ein verfahrenes Thema bereithält.
Stephan Thierbach, geboren in einem Staat, der nicht mehr existiert, wollte ich mich auf die Suche nach meiner DDR-Sozialisation begeben. Anders als geplant reiste ich auf Grund der Corona-Pandemie nicht per Anhalter entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Stattdessen untersuchte Orte des Erinnerns und Speicherns wie z.B. das Deutsche Rundfunkarchiv und die Stasi-Unterlagenbehörde. Zudem führte ich Interviews u.a. mit meiner Mutter, ehemaligen Musikerkolleg:innen und Freunden meines Vater und den jeweiligen Institutionsleiter:innen. Die zentralen Fragen, die ich mitnahm, waren die nach dem „Verschwinden", dem Alltäglichen und dem Widerständigen innerhalb eines repressiven Systems und einem neuen Erzählen.