Gestalten und so von Jack Kraska, Niels Verhaag und Jan Meyer-Veden.

Ein Film aus der Kleinstprojekt-Förderung 2004.

Gestalten und so

Gestalten und so
Gestalten und so

Dokumentarfilm, D, 2005, 55:00 Min
Buch: Jan Meyer-Veden
Regie: Jan Meyer-Veden
Kamera: Niels Verhaag
Schnitt: Niels Verhaag
Ton: Sven Bien
Tonmischung: Sven Bien
Produktion: Hochschule für Künste Bremen (Fachbereich Bildende Kunst)
Der Film ist ein Versuch über Banalität. Über alltägliche Banalität sowieso. Doch vor allem ist er ein Versuch über Banalität, wie man sie in einem Bereich menschlicher Tätigkeit antrifft, der sich eigentlich dem Kampf gegen das Banale verschrieben hat, kurz – dem Design.

Inhaltsangabe

So paradox dies klingt: Nichts wäre banaler, nichts uniteressanter als das bloße Abbilden und Vorführen von Banalität, etwa in Form einer dokumentarischen Einsicht in die Welt der Gestaltung; Versuche dieses Genres, Portraits, Interviews und Reportagen gibt es überdies in mehr als genügender Zahl und sie laborieren wohl allesamt an derselben Widersprüchlichkeit wie das, was sie unironisch einfach herzeigen. Die Untersuchung vermag hier nicht über die Banalität ihres Gegenstandes hinauszukommen.
"Gestalten und so" zieht hieraus den Schluss und geht folgerichtig einen Schritt weiter: das "Authentische", das nichts ist, als was es ist, und das deshalb im Design wie in der Kunst eben gar nichts ist, soll hier nicht mehr gezeigt, sondern vielmehr gezeugt werden.
Ohne die Stilistik der notorischen Dokumentationen kommt jedoch auch der Film "Gestalten und so" nicht aus, mehr noch - diese Stilistik ist selbst Teil dessen, was hier zur Verhandlung steht: Vier "Gestalterpersönlichkeiten" bilden den Gegenstand der Aufmerksamkeit, erhalten durch offene, schmeichelnd-interessierte Fragestellungen die Gelegenheit, etwas von sich zu erzählen und nutzen diese mit naiver bis zynisch unverhohlener Eitelkeit.

"Gestalten und so" ist in diesem Sinne eigentlich ein Spielfilm unter der Maske des Dokumentarischen. Die Gestalten sind sämtlich und vollständig erfunden. Es gibt sie nur als Kunstwerk, als Ausgeburten der Phantasie, respektive Beobachtungsgabe. Wenn es sie gäbe, würde man von ihnen sagen: wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Sie sind echter als echt. Die zentrale Schwierigkeit dabei, nämlich die Balance zu halten zwischen Typizität und Wiedererkennbarkeit der Charaktere einerseits und ihrer lebenswarmen und naturalistischen Ausgestaltung andererseits, ist gleichzeitig die Herausforderung.

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