Warum starb Nirmala Ataie? von Barbara Debus und Konstanze Radziwill

Im Januar 1991 wurde die junge Nepalesin Nirmala Ataie im Bremer Bürgerpark von ihrem afghanischen Mann ermordet. Der Film rekonstruiert ihr Leben in der fremde und das Drama einer Ehe in unterschiedlichen Kulturen.

Genre Dokumentation Land Deutschland Jahr 1993 Länge 60 Min
Regie Inge Buck, Barbara Debus, Konstanze Radziwill
Mitwirkende Karsten Müller, Henner Reichel, Henner Kauffels, Jürgen Kauffels, Brigitte Kirsche, Jutta Reinke, Elke Peters, Elke Bormann,
Produktion Bremer Institut Film, Fernsehen in Co-Produktion mit Radio Bremen

1991 Bremer Dokumentarfilm Förderpreis  / Kulturelle Filmförderung

Warum starb Nimala Ataie?
Warum starb Nimala Ataie?

Im Idyll des Bremer Bürgerparks findet im Januar 1991 ein Spaziergänger die Leiche einer jungen Frau. Mit 17 Messerstichen war die Nepalesin Nirmala Ataie getötet worden, die zuvor vor ihrem afghanischen Mann Mohammed ins Bremer Frauenhaus geflohen war. Sie hilt noch Kontakt zu ihm, und ihre letzte Begegnung im Bürgerpark endete für Mirmala tödlich. „Wurt und Trauer“ demonstrierten wenige Tage später die Transparente empörter Bremerinnen. Die drei Journalistinnen Inge Buck, Barbara Debus und Konstanze Radziwill haben das letzte Dreivierteljahr im Leben Nirmala Ataies in Bremen in einem Dokumentarfilm aufgerollt. Die Autorinnen werten nicht, lassen Zeuginnen und Zeugen zu Wort kommen und zeigen die Orte der Ereignisse. So wird beim Zuschauen nicht vordergründige Erschütterung erzeugt, sondern en vielschichtigeres Nachdenken darüber, welche Probleme nicht vor einem multikulturellen Deutschland liegen. (taz, 1993)

Warum starb Nimala Ataie?
Warum starb Nimala Ataie?

Der Film erhielt 1991 den erstmals vom Filmbüro Bremen vergebenen Dokumentarfilm Förderpreis aus Mitteln der Bremischen Landesmedienanstalt. Nach seiner Fertigstellung wurde er 1994 ausgezeichnet mit dem angesehenen Robert Geisendörfer Preis der Evangelischen Kirche und erhielt in Lübeck einen weiteren Preis für seine Darstellung der "Gewalt in Geschlechterverhältnissen".
Die Filmemacherinnen Konstanze Radziwill und Inge Buck waren am 17.Juni in der Schauburg anwesend und es entwickelte sich ein spannendes Gespräch über die verschiedenen inhaltlichen Aspekte des Filmes und seine Wirkung in die Gesellschaft. Das Publikum sah nach diesem Film das nach wie vor aktuelle Problem, ob bei Gerichtsurteilen der kulturelle Hintergrund strafmindernd anerkannt werden kann und darf. Die angeregte Diskussion kreiste denn auch länger um die Frage, in welchen Fällen oder Ausmaß dies sinnvoll und rechtens sei. Abschluss bildete die einhellige Meinung, dass dieser Film auch 10 Jahre nach seiner Fertigstellung noch hochaktuell ist und unbedingt eine Förderung im Bereich des Vertriebes erhalten sollte.

Aufführungen

17.06.2004, 21 Uhr: Schauburg Bremen Heimspiel 7
15.08.1993 Uraufführung im Kino 3001 Hamburg

Gefördert durch

Bremer Dokumentarfilm Förderpreis
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