9.1.2010, 19 Uhr: Städtische Galerie

18. Videokunst Förderpreis Bremen - Preisträger

Der Videokunst Förderpreis des Bremer Filmbüros wurde zum 18. Mal verliehen. Die Ausstellung der Arbeiten findet im Winter 2010 statt.

Nahezu 100 Bewerbungen waren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aus Bremens Partnerstädten eingegangen; es zeigt sich auch, dass Berlin das Zentrum der bundesrepublikanischen Videokunst geworden ist.
Eine Fachjury des Bremer Filmbüros für den Videokunst-Förderpreis hat zwei neue Konzepte prämiert, die mit Hilfe der Preisgelder realisiert und Ende des Jahres in Bremen ausgestellt werden. Die Entscheidung trafen
Stefanie Böttcher (Kuratorin, Künstlerhaus Bremen),
Kyungwoo Chun (Videokünstler, Bremen / Seoul) und
Olaf Stüber (Galerist, Berlin).

Alle Fotos von der Vernissage

„CODE UNKNOWN Resync“ von Mario Pfeifer

Hauptpreis 4.000 Euro

"Die Jury entschied sich einstimmig für das Vorhaben „CODE UNKNOWN – Resync“ von Mario Pfeifer.
Das Gesamtwerk wie auch das konkrete Projekt überzeugten in höchstem Maße durch formale und inhaltliche Präszision sowie Stringenz. Seine analytischen, durch Rhythmus und Spannung geprägten Inszenierungen verstricken den Rezipienten in ein Geflecht aus Bild und Wort. Die Protagonisten agieren in bühnenraumähnlichen Settings, sind bei Handlungen und Sprachakten zu beobachten, die oftmals ins Leere laufen, offen bleiben und sich so in einer Endlosschleife aneinander reihen.

Bei der zu realisierenden Arbeit handelt es sich um eine raumgreifende 3-Kanal-Video-Installation, die eine Filmszene aus Michael Hanekes Spielfilm „Code unbekannt / Code inconnu“ dekonstruiert. Neben dieser fragmentarischen Filmsequenz legt auf einer weiteren Leinwand die deutsche (Synchron-)Schauspielerin von Juliette Binoche den Weg zu einem Synchronstudio zurück. Die Szene auf der dritten Leinwand beginnt mit dem Eintreten der Synchronsprecherin in das Studio und ihren Vorbereitungen zur Synchronisation der Ausgangssequenz. Pfeifer überträgt das Filmbild in ein endlos wiederkehrendes, digitales, selbstreflexives Zwischenstadium. Das eingereichte Projekt stellt eine komplexe, medienspezifische wie -reflexive Auseinandersetzung dar und diskutiert auf intelligente und spannungsreiche Weise Wechselwirkungen zwischen Film und Video innerhalb technischer wie konzeptueller Produktionsweisen."
www.mariopfeifer.com

"MOVEMENT" von Roland Eckelt

Zweiter Preis 1.000 Euro

"Roland Eckelt konnte sich mit seinem Projekt „Movement“ innerhalb der Bremer Einreichungen durchsetzen. Das von der Jury prämierte Vorhaben hat ein non-verbales Kommunikationsverfahren zwischen Mensch und Tier, das sogenannte Low-Stress-Stockmanship (LSS) zum Gegenstand, das in der Viehzucht zum Einsatz kommen soll. „Movement“ transponiert dieses angewandte Verfahren in eine interaktive Videoinstallation, die die Verhandlung zwischen Mensch und Tier auf Mensch-Mensch übertragen will. Die gefilmte LSS-Situation setzt sich aus drei Perspektiven zusammen, derjenigen des Tieres, des mit ihm kommunizierenden Menschen und einer nicht in den Dialog verwickelten Person. Jede dieser drei Blickwinkel erhält eine Farbe (entsprechend der RGB-Norm Rot, Gelb und Blau). Der Betrachter kann alle drei Ebenen einnehmen.
Die von einer realen Situation ausgehende Idee erfährt durch die Transformation eine ironische Umwertung. Wie in früheren Arbeiten wird auch hier ein bekanntes Motiv herausgegriffen, um den Betrachter humorvoll aufs Glatteis zu führen. "
www.atelierhavelblick.de

Roland Eckelt, Marikke Heinz-Hoek
Roland Eckelt, Marikke Heinz-Hoek
Sabrina Muller, Roland Eckelt
Sabrina Muller, Roland Eckelt

Presseerklärung (pdf)

Kuratorin

Marikke Heinz-Hoek
Mail: (Email-Adresse)

Organisation

Meier-Kahrweg, Christian

Filmbüro Bremen
Mail: (Email-Adresse)

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