Videokunst Förderpreis Bremen Bremen Award for Video Art
Seit 1991 vergibt das Filmbüro Bremen den Videokunst Förderpreis. Die aktuelle Ausschreibung ist abgeschlossen. Die Ausstellung der Arbeiten zum 28. Videokunst Förderpreis findet 2024 in der Galerie Herold am Güterbahnhof Bremen statt.
Insgesamt 10.000 Euro Preisgeld, aufgeteilt auf mindestens zwei Projekte, stellt das Filmbüro Bremen alle zwei Jahre für die Realisierung von Videokunst-Ideen zur Verfügung. Das eingereichte Projekt sollte daher möglichst zwischen 3.000 bis maximal 7.000 Euro zur Realisierung benötigen.
Willkommen sind alle Facetten: klassische, (non)lineare, audio-visuelle Projektideen, solche mit Installationscharakter sowie all jene, die sich an den Grenzen der Medienkunst bewegen. Gefördert werden Projekte, die bisher noch nicht realisiert wurden.
Einer der Förderpreise ist einem Bremer Projekt / Projekt mit Bremenbezug vorbehalten.
Rückblick
Förderung von Videokunst in Bremen seit 1991
Videokunst hat sich seit den 1960er Jahren kontinuierlich neben Malerei, Skulptur, Fotografie und Installation als gleichberechtigte Kunstform etabliert. Das Bewegtbild hat sich dabei längst vom klassischen Fernsehen oder der Kinovorführung zur autonomen Kunstform emanzipiert. Keine documenta oder Kunstbiennale in Venedig ist heutzutage mehr ohne die Präsenz von Videokunst zu denken. Sämtliche große Kunstsammlungen und Museen sind mittlerweile in Besitz von Videokunstwerken – und auch der Kunstmarkt hat das Potential von Video- und Medienkunst entdeckt.
Doch noch immer sind die Arbeitsbedingungen für Videokünstler vergleichsweise schwierig. Der Produktionsaufwand ist hoch und die Möglichkeiten der Refinanzierung sind begrenzt. Umso mehr bedarf die Weiterentwicklung der Videokunst der Unterstützung durch private und öffentliche Hände, damit der Diskurs über das Bewegtbild als eigenständige Kunstform nach seinem Erblühen in den vergangenen Jahrzehnten nicht aufgrund materieller Widrigkeiten allzu schnell wieder von der Agenda verschwindet.
Der Videokunst Förderpreis Bremen leistet zu diesem Diskurs und der Entstehung neuer Video-Arbeiten einen wichtigen Beitrag.
Seit 1991 besitzt er einen besonderen Stellenwert unter den avancierten Kunstpreisen, durch die wechselnden Fachjurys des Filmbüros werden hier keine fertigen Arbeiten prämiert, sondern Konzepte, die mit Hilfe des Preisgeldes erst realisiert werden – eine bundesweit im Videokunstbereich einzigartige Ausschreibungsform, die für die Videokunst von herausragender Bedeutung ist, handelt es sich in der Regel doch um technisch aufwendige Projekte, die ohne finanzielle Unterstützung nicht umgesetzt werden könnten. So entstehen seit 30 Jahren im Rahmen des Bremer Wettbewerbs Videoarbeiten von hoher Qualität, bei einer Realisierungsquote von 100% der prämierten Projekte.
Vergeben werden i.d.R. zwei Preise, wobei einer der Preise stets Bewerber:innen aus Bremen, Bremerhaven oder deren Partnerstädten vorbehalten ist.
Stetig fortgeschrieben werden kann die Erfolgsgeschichte dank der langjährigen verlässlichen Unterstützung durch den Senator für Kultur, den Künstlerinnenverband Bremen GEDOK und die verschiedenen Ausstellungshäuser der Stadt, in denen die prämierten Werke nach ihrer Realisierung der Öffentlichkeit präsentiert werden: Neues Museum Weserburg, Städtische Galerie, Kunsthalle Bremen, Paula-Modersohn-Becker-Museum, Künstlerhaus Bremen und GAK – Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen. Von den Synergien dieser Kooperationen profitieren stets alle Seiten.
Die Ausschreibung für den Videokunst Förderpreis Bremen wendet sich an KünstlerInnen und Institutionen im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in den Bremer und Bremerhavener Partnerstädten. Rund 150 Einreichungen gehen pro Ausschreibung beim Filmbüro ein.
Der Videokunst Förderpreis Bremen ist in über zwei Jahrzehnten zu einem Markstein in der Diskussion um Medien in der Kunst avanciert. Die jährlich wechselnde Jury setzt sich programmatisch zumeist aus Kennern der Bremer Szene, aus Videokünstler:innen, Kurator:innen und Vertreter:innen des Kunstmarktes (z.B. Galerien) zusammen. Der Videokunst Förderpreis konfrontiert und verknüpft somit verschiedene Blickwinkel und Perspektiven miteinander, trägt zur Vernetzung bei und potenziert die Strahlkraft des Preises weit über die Bremer Kunstszene hinaus. Zudem stärkt er Bremen als Produktionsstandort für Kunst und Medien in all ihren Facetten (u.a. Videokunst, Musik, Komposition, interaktive Installation und Experimentalfilm).
Von hoher Bedeutung für die Vernetzungs- und Vermittlungsarbeit des Videokunst Förderpreises ist zum einen die nachhaltige Einbindung der (ehemaligen) Juror:innen und Preisträger:innen in die regionalen wie überregionalen Aktivitäten des Preises. Zum anderen spielen die jeweils wechselnden Ausstellungsorte in Bremen eine wesentliche Rolle: durch sie werden Brücken zwischen den verschiedenen Kunstformen geschlagen, so dass die Videokunst als wichtige zeitgenössische Kunstform ins Bewusstsein ganz unterschiedlicher Zielgruppen rückt. Der Preis trägt somit ganz direkt dazu bei, das Bewegtbild als Kunstform weiter zu etablieren und zu stärken. Gleichzeitig hinterfragt er den gesellschaftlichen Umgang mit Medien und bewegten Bilden und fördert den Dialog zwischen verschiedenen Positionen. Durch die kontinuierliche Fortsetzung des Diskurses um die Bedeutung der Video- und Medienproduktion jenseits des kommerziellen Mainstreams bietet der Videokunst Förderpreis Bremen sowohl Orientierung als auch die Möglichkeit der Vernetzung mit dem überregionalen Kunstbetrieb.
Organisation
Jürgen Amthor
Mail: (Email-Adresse)
Telefon: 0421-7084892
Die Ausschreibungen und Ausstellungstermine des Videokunst Förderpreises erhalten Sie bei Interesse über unseren Videokunst-Newsletter. Senden Sie uns einfach eine Mail an (Email-Adresse).
Der VKP ist ein Preis des Filmbüro Bremen e.V. Mit Unterstützung vom Senator für Kultur. In Kooperation mit dem Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK
The VKP is an award by the Filmbüro Bremen. Supported by: Senator für Kultur Bremen. In cooperation with: Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK