Ausstellung 01.10. - 20.11.2022 Museen Böttcherstraße
Heimat ist da, wo wir nicht sind 27. Videokunst Förderpreis Bremen
Wie bildet sich Identität aus und wann entsteht Zugehörigkeit? Wieviel Fremdheit muss man aushalten? An ihre Biografie anknüpfend erzählt Helena Otto eindrucksvoll von ihrem Herantasten an die Begriffe Herkunft und Heimat.
Helena Otto: Родина там, где нас нет. - Home is where we are not. - Heimat ist da, wo wir nicht sind.
In der Arbeit Heimat ist da, wo wir nicht sind. werden im gleichnamigen Dokumentarkunstfilm und einem Video namens Heimische Gesten Themen wie Identifikation, Zugehörigkeit, Heimat, Spaltung, Widerspruch und Diskriminierung bearbeitet. Anhand der Geschichte von Russland-Deutschen aus Zentralasien findet eine Auseinandersetzung statt, die mit pulsierenden Bildern, Sounds und Erzählungen einhergeht. Die beiden filmischen Arbeiten werden in einer Dachgiebelkonstruktion projiziert.
Jurybegründung:
Aus einer sehr persönlichen Perspektive macht sich Helena Otto auf die Suche nach den eigenen Wurzeln. Sie bereist die Länder ihrer Herkunft in Zentralasien, stellt Fragen, nahe liegende und tiefer gehende und macht auch vor den kritischen nicht halt. Sie versucht zu verstehen, worauf sich kulturelle Zugehörigkeiten gründen, wie kulturelle Ausgrenzungen entstehen und warum Rassismen ihrer eigenen Logik folgen. Die im Projektentwurf skizzierten Bildsequenzen zeigen einen neugierigen und offenen Blick auf Menschen, Kulturen und Landschaften, der eine bewusste, aber nicht exklusive Haltung einnimmt. In der Übersetzung ihres Themas in Bewegtbild und Raum will Helena Otto das Moment der Suche und der offenen Fragen weiterführen und verfolgt dabei einen konsequent experimentellen Ansatz der Collage und Überlagerung. Ein überzeugendes Konzept zu einem sehr relevanten Thema, das uns als Jury überzeugt hat und auf dessen Umsetzung in Bremen wir gespannt sind.
Museen Böttcherstraße, Dr. Henrike Hans
What is the sound of traveling? What is the sound of heritage? What is the sound of home? An ihre eigene Biografie anknüpfend nähert sich Helena Otto (*1987 in Petrov-Val, Russland) in ihrer Arbeit „Heimat ist da, wo wir nicht sind“ der Frage, wie sich Identität ausbildet und kulturelle Zugehörigkeit entstehen kann. Unter dem Eindruck verschiedener Sprachen und Kulturen, aufgewachsen in Kasachstan und Deutschland, sind Herkunft und Heimat für sie von Bewegung, Dauer und Erinnerung geprägt. In ihrem dokumentarischen Kunstfilm „Heimat ist da, wo wir nicht sind“ verarbeitet Helena Otto Eindrücke einer Reise nach Zentralasien 2019, auf der sie Erinnerung und Erleben synchronisiert.
Interviewsequenzen, Recherche und Austausch mischen sich hier mit Reisebildern. Hinweise auf konkrete Orte der Reiseroute gibt es nicht und sie sind auch nicht wichtig – die pulsierende Bewegung der Kamera und des Sounds, im Geist von Gilles Deleuze auch des Körpers und der Erinnerung, sind die Themen des Films. „Jubelnd in ihrer Willkommenheit und nostalgisch in ihrer Perzeption“, wie die Künstlerin beschreibt, lässt sie auch Raum für Diskrepanzen in der Wahrnehmung, kritische Begegnungen und Reflexionen über Rassismus und Sexismus. Herkunft, Heimat und Identität sind, so zeigt sich einmal mehr, nicht statisch, sondern ein persönliches Herantasten und Aushalten von Vertrautheit und Fremdheit.
Ausstellung der Preisträgerinnen mit Führungen, Künstlergesprächen und kulinarischen Angeboten.
Museen Böttcherstraße, Böttcherstraße 6, 28195 Bremen
Vom 01.10.-20.11.2022 präsentieren die Museen Böttcherstraße die Ausstellung des 27. Videokunst Förderpreises Bremen: »Amphibische Pfade« von Maria Ebbinghaus (1986) und Alina Schmuch (1987) sowie »Heimat ist da, wo wir nicht sind« von Helena Otto (1987). Die Projekte behandeln zwei der dringlichsten und aktuellsten Fragestellungen der Gegenwart, denen sich die Künstlerinnen aus multiperspektivischen Ansätzen nähern.
Vernissage 30.09.2022 um 18:30
Mit Dr. Henrike Hans (Museen Böttcherstraße) und Ilona Rieke (Filmbüro Bremen).
www.museen-boettcherstrasse.de
Öffentliche Führungen
sonntags, jeweils 11.30-12.30 Uhr
Paula Modersohn-Becker & 27. Videokunst Förderpreis
3,- Euro zzgl. Eintritt pro Person
Feierabendführung: Heimat ist da, wo wir nicht sind.
Dienstag, 4.10.2022, 17-17.30 Uhr
Kurzführung mit Helena Otto, Preisträgerin des 27. Videokunst Förderpreises Bremen, und Anne Beel
Teilnahme frei zzgl. Eintritt | ohne Anmeldung
Kunstfrühstück: 27. Videokunst Förderpreis mit Donata Holz
Freitag, 14.10.2022, 11.30-13 Uhr
15,- Euro inkl. Eintritt, Verköstigung und Führung
Tickets im Online-Shop oder Anmeldung bis 12.10. unter (Email-Adresse)
Kochen & Essen: Der Geschmack von Heimat hat den Geruch von Geste inne.
Dienstag, 25.10.2022, 18.30 bis 20 Uhr
Ein kulinarischer Abend im Museum mit Helena Otto, Preisträgerin des 27. Videokunst Förderpreises Bremen
15,- Euro | Tickets im Online-Shop oder Anmeldung bis 23.10. unter (Email-Adresse)
Organisation
Mail: (Email-Adresse)
Telefon: 0421-7084891
Weitere Kontaktmöglichkeiten
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Der VKP ist ein Preis des Filmbüro Bremen e.V. Mit Unterstützung vom Senator für Kultur. In Kooperation mit dem Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK
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