11.06.2017 um 18h: Theater Bremen
1917 - Der wahre Oktober Heimspiel Extra 2017
Dokumentarischer Animationsfilm von Katrin Rothe
Coproduktion maxim Film Berlin-Bremen
Bremen-Premiere am 11.06.2017 im Bremer Theater als "Heimspiel Extra" in Anwesenheit der Regisseurin und Mitgliedern des Bremer Produktionsteams.
Die Bremer Premiere des Filmes fand in der Reihe "Kaputtalismus" von Theater Bremen und Heinrich-Böll-Stiftung statt, Natalie Driemeyer vom Theater Bremen begrüßte als Gastgeberin das vollbesetzte Haus.
Die Bremer Chorwerkstatt unter der Leitung von Britta Gorontzy gab eine musikalischen Einstimmung in das Thema. Revolutionslieder in neuer Interpretation.
An den Film schloss sich ein angeregtes Gespräch an zwischen der Autorin Katrin Rothe und dem Publikum. Es ging dabei sowohl um die künstlerische Machart des Filmes, der in seiner filigranen Handarbeit begeisterte, als auch um politische Hintergründe der hier doch recht unbekannten "Russischen Revolution". Mit Überlegungen dazu, ob und wann ein Anspruch auf die Wahrheit über historische Ereignisse erhoben werden kann ging das Gespräch in den beim Heimspiel üblichen Sektempfang über, zunächst auf der Bühne und später auf dem Innenhof des Theaters.
In sommerlicher Laune am 11. Juni 2017 auf der Bremen-Premiere von „1917 – Der wahre Oktober“ im Theater Bremen vereint sind Teammitglieder, Förderer und Unterstützer:
Von links nach rechts: Vertreterin nordmedia, Saskia Wegelein (Geschäftsführung Filmbüro Bremen), Maja Maria Liebau (Pressetext), Katrin Rothe (Regisseurin, Produzentin), Karin Demuth (Animation), Peter Roloff (Koproduzent, maxim film), Anders Wasserfall (Sounddesign), Jule Körperich (Animation), Oliver Sroweleit (Tonmischung), Doris Weinberger (Animation), Peter Rüdel (Heinrich Böll Stiftung Bremen), Natalie Driemeyer (Dramaturgin, Theater Bremen).
1917 - DER WAHRE OKTOBER
dokumentarischer Animationsfilm, D 2017, 90 min
Buch & Regie: Katrin Rothe
Musik: Thomas Mävers
Montage: Silke Botsch
Storyboard: Caroline Hamann
Character-Design: Jonathan Webber
Schattenfiguren-Design: Nino Christen, Keti Zautashvili
Hintergrundzeichnung: Alma Weber, Caterina Wölfle
Siebdruck: Susann Pönisch
Farbgestaltung und Lettering: Tonina Matamalas
Figurenbau/Kostüm: Hélène Tragesser, Alma Weber, Lydia Günther, Doris Weinberger, Tamari Bunjes, Maria Steimetz
Animation: Lydia Günther, Lisa Neubauer, Caroline Hamann, Gabriel Möhring, Matthias Daenschel, Jule Körperich
Eine filmkünstlerische Neuerzählung der Russischen Revolution. Basierend auf Recherchen in teils bisher unbekanntem Quellmaterial, in Tagebüchern, Berichten und literarischen Werken ihrer Trickfilm-Protagonisten - Künstler wie Maxim Gorki und Kasimir Malewitsch - unternimmt die zweifache Grimme-Preisträgerin Katrin Rothe eine multiperspektivische Befragung dessen, was heute weithin als „Die Oktoberrevolution“ bekannt ist. Ein Novum: die russische Revolution mal nur aus der Sicht beteiligter Künstler.
Was geschah in Sankt Petersburg, damals Petrograd, in der Zeit zwischen den Aufständen im Februar, die den Zaren zur Abdankung zwangen, und der Machtübernahme der Bolschewisten im Oktober? In dieser Phase der Provisorischen Regierung, einer Doppelherrschaft des Parlaments Duma sowie den Arbeiter- und Soldatenräten, den Sowjets, versank Russland in Chaos und Anarchie. Mitten im fortdauernden Weltkrieg verblieb es ohne verbindliche Verfassung. Woran lag es, dass keine bürgerlich-parlamentarische Demokratie gebildet wurde? Wie veränderte die Rückkehr Lenins und Trotzkis die Lage im Frühjahr? Auf welchen Seiten stand wann und wofür wie viel Militär oder anderweitige Waffengewalt?
Die Weltkriegsfront rückt täglich näher, man hungert, bangt, wütet. Im Februar wird der Zar gestürzt. Auch viele KünstlerInnen sind euphorisch: Revolution! Freiheit! Endlich Frieden? Nein. Ab Oktober herrschen allein die Bolschewiki. Was taten DichterInnen, Denker-Innen, AvantgardistInnen wie Maxim Gorki und Kasimir Malewitsch während dieser radikalen Gewaltenwechsel? Im Film entsteigen fünf von ihnen als animierte Legetrickfiguren den Bücherstapeln der Regisseurin. Überlieferte Worte im Munde, durchkreuzen sie Salons, Komitees und Straßenschlachten: Momente, in denen der Ausgang der Geschichte noch offen ist.
Koproduktion der Katrin Rothe Filmproduktion (Berlin) mit Dschoint Ventschr (Zürich), maxim film (Bremen), RBB in Zusammenarbeit mit ARTE und SRF. Gefördert von nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen u.a.
Weitere Informationen unter: www.1917-derfilm.de
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Die Reihe "Heimspiel Bremen" und "Heimspiel Extra" wird ermöglicht durch Projektmittel des Senators für Kultur Bremen.