5.12.2010, 12 Uhr: Atlantis

16. Dokumentarfilm Förderpreis Heimspiel 75. Sonntagsmatinee

In diesem Jahr konnte erfreulicherweise der 16. Bremer Dokumentarfilm Förderpreis des Filmbüro Bremens vergeben werden. Der Preis umfasst die Gesamtsumme von €13.000, die von einer Jury auf insgesamt vier Projekte verteilt wurde. Die Vorstellung der Preisträger wird am Sonntag, den 05.12.2010 im Atlantis Kino (Böttcherstraße 4, Bremen) stattfinden und wird um 12 Uhr beginnen. Die Preisträger werden anwesend sein und über den neuesten Stand ihrer Arbeitsfortschritte berichten. Dabei können alle Preisträger schon aktuelles Filmmaterial präsentieren. Das ist nicht selbstverständlich, da der Preis an Konzepte vergeben wird und zur Umsetzung dieser dient. Die Juroren werden ebenfalls anwesend sein und die Preisträger und deren Projekte vorstellen.

Der Hauptpreis der Jury in Höhe von €6000 geht in diesem Jahr an ein Projekt von Jenny Kropp und René Arnold, das sich um das Thema Auswanderung und Heimat dreht.
Die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten dient hierbei als Parabel von Bremer Auswanderern, die in den USA eine neue Heimat suchten und dieser den Namen der alten gaben.
10 Bremens haben die Filmemacher in den USA entdeckt und werden diese besuchen.
10 Dörfer, die heute unter hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung leiden und die dennoch die Hoffnung auf ein besseres Leben und eine (neue) Heimat im Namen tragen.
Die Filmemacher gehen der Frage nach, was vom amerikanischen Traum und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft übrig geblieben ist. Dazu benutzen sie das Märchen der Bremer Stadtmusikanten, die ebenfalls ihre Heimat verließen und ihr Glück in der Ferne suchten.

€3500 gehen an ein sehr kämpferisches Projekt: Der Filmemacher Knud Vetten begleitet den engagierten Tierschützer Markus Müller (Pseudonym) der Organisation „Vier Pfoten“ bei seinen verdeckten Recherchen über die ungarische Geflügelindustrie. Mit versteckter Kamera werden die grausamen Methoden der Entenstopfleberproduktion gefilmt, um sie öffentlich zu machen.
Müller wird zum Gejagten in einem Kampf gegen eine mächtige Industrie und ungarische Rechtsextremisten, die die Entenstopfleber als nationales Heiligtum attakiert sehen. Weder durch Drohungen auf juristischem Wege, noch durch solche, die sich gegen seine körperliche Unversehrtheit richten, lässt er sich beirren. Knud Vetten versucht Müller bei seinen Aktionen zu begleiten und seinen Kampf gegen die brutalen Methoden der Geflügelindustrie zu dokumentieren.

Das Projekt von Birnur Pilavci, sich mit der eigenen familiären Vergangenheit filmisch auseinanderzusetzen, wird mit €2000 gefördert. Die Filmemacherin agiert hier gleichzeitig als Erzählerin der eigenen Geschichte, die von familiärer Gewalt geprägt ist, und als Beobachterin der heutigen Beziehungen der Familienmitglieder zueinander, die noch immer im Schatten der erlebten Vergangenheit stehen.

Das vierte geförderte Projekt ist eine Musikdokumentation. Mitte der 90er wird in Deutschland die Hip-Hop-Combo 'Der Tobi und das Bo' ins Leben gerufen. Für Das BO der Startschuss in eine Karriere voller Höhen und Tiefen. Charterfolgen mit der Gruppe 'Fünf Sterne Deluxe' sowie als Solokünstler folgen gefloppte Alben und mißglückte Comebackversuche. €1500 erhalten Sophie Rosa Schwerdt und Elmar Szücs, die Das BO bei seinem neuesten Comebackversuch begleiten.

Ausgewählt wurden die Projekte von einer dreiköpfigen Jury, bestehend aus Susan Gluth (Dokumentarfilmerin, Hamburg), Adrian Kutter (u.a. Künstlerischer Leiter der Biberacher Filmfestspiele, Biberach) und Christiane Lilge (Filmemacherin, Bad Fallingbostel und Berlin).

Die fortgesetzte Vergabe des Dokumentarfilm-Förderpreises, in Höhe von €13.000, ist nur möglich dank der Unterstützung der Bremischen Landesmedienanstalt.
Im Anschluss an die Preisverleihung findet ein Empfang aus der Förderung des Senators für Kultur statt.

Fotos

Fotos von

Radik Golovkov
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