6.1.2006, 21:45 Uhr: Fernsehen, ARD

Rendezvous mit dem Tod: Kennedy und Castro Ein Film von Wilfried Huismann und Gus Russo. Dokumentarfilm Förderpreis 2003

Wenige Wochen bevor John F. Kennedy in Dallas stirbt, reist Lee Harvey Oswald nach Mexico. Dort bekommt er den Auftrag, John F. Kennedy zu ermorden. WDR-Autor Wilfried Huismann macht sich auf die Spurensuche. Eine politisch brisante Recherche, die den Mord des Jahrhunderts aufklärt.

Rendezvous mit dem Tod

Rendezvous mit dem Tod
Rendezvous mit dem Tod

Dokumentarfilm, Deutschland, 2006, 88 Min. + 29 Min. Interview Min
Regie: Wilfried Huismann
Nach dem Mord an John F. Kennedy schickt das FBI einen hochrangigen Ermittler nach Mexiko, um herauszufinden, was der Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald dort wenige Wochen zuvor getan hat. Auf Befehl von Präsident Johnson müssen die Ermittlungen abgebrochen werden. 42 Jahre nach seinem Ermittlungsdesaster begleitet Laurence Keenan Wilfried Huismann nach Mexiko, um die verlorenen Spuren Oswalds aufzunehmen-mit Erfolg...

Inhaltsangabe

Vor drei Jahren lernte er Laurence Keenan kennen, der im November 1963 als FBI-Supervisor nach Mexico reiste, um herauszufinden, was Lee Harvey Oswald während seiner sieben Tage im September 1963 in Mexico gemacht hat. Die Spuren, auf die Keenan und sein Team aus FBI-und CIA-Experten stießen, waren so brisant, dass der neue Präsident Lyndon B. Johnson persönlich den Befehl gab, die Ermittlungen in Mexico sofort einzustellen. Die Fahnder mussten unverrichteter Dinge und frustriert nach Washington zurückkehren. Laurence Keenan heute: "Es war eine bittere Stunde für das FBI. Aus politischen Gründen mussten wir die Wahrheit vertuschen. Bis heute schäme ich mich dafür." Im Alter von 80 Jahren entschließt sich Keenan, mit Huismann und dem WDR-Kamerateam nach Mexico-City zurückkehren, um nach den verlorenen Spuren Oswalds zu suchen.

Die bisherige Kennedy-Forschung wird durch die neuen Recherchen revolutioniert und die zahlreichen Verschwörungstheorien ad absurdum geführt. Zum ersten Mal, seit die Warren-Kommission im Jahr 1964 ihren Bericht vorlegte, gibt es eine neue Faktenlage. Lee Harvey Oswald posiert mit seinem Gewehr;Bild: WDRDie durch hochkarätige Zeugenaussagen und Dokumente abgesicherte Kernthese lautet: Lee Harvey Oswald wurde vom kubanischen Geheimdienst G-2 rekrutiert und erhielt während seines Aufenthaltes in Mexico-City im September 1963 den Auftrag, John F. Kennedy zu erschießen.
Lee Harvey Oswald war das finale Werkzeug in einem mörderischen Kampf zwischen den Brüdern Kennedy und Fidel Castro.

Ausgelöst wurde das Duell durch die von Präsident Kennedy befohlene Invasion in der Schweinebucht im April 1961. Dieser politische Fehler Kennedys löste eine Kette von Ereignissen aus, die, wie in einer antiken Tragödie, nahezu zwangsläufig mit dem Tod eines der beiden Protagonisten endete. General Alexander Haig war Robert Kennedys rechte Hand bei der Durchführung militärischer Sabotageaktionen gegen Kuba. Bild: WDREs leben nur noch wenige Vertraute John F. Kennedys und Lyndon B. Johnsons, die die geheimen Details des Duells kennen. Es ist gelungen, sie zum Sprechen zu bringen. Die Mitarbeiter Robert Kennedys im verdeckten Krieg gegen Kuba Alexander Haig (ehemaliger US-Außenminister), Joseph Califano und Sam Halpern, der 1963 in der CIA für das geheime Programm ("AM-LASH") zur Ermordung Fidel Castros verantwortlich war.

Zum ersten Mal in der Forschungsgeschichte des Kennedy- Mordes öffnet sich auch das Archiv des mexikanischen Geheimdienstes DFS, der Oswalds Schritte in Mexico engmaschig überwachte. Zum Fall "Oswald-Kennedy" liegen hier ein paar umfangreiche Akten: Observationsberichte, Verhörprotokolle und Fotos. In den USA stößt Huismann mit Hilfe des renommierten Attentatsforschers Gus Russo auf Tonbänder mit abgehörten Telefonaten der kubanischen Botschaft in Mexico. Auch sie belegen die kubanische Verwicklung in den Mord an JFK.

Er rekrutierte Lee Harvey Oswald für den kubanischen Geheimdienst, wie Akten aus dem KGB-Archiv beweisen, und sollte im Auftrag des CIA Castro ausschalten: Doppelagent Rolando Cubela. Bild: WDRDer eigentliche Recherchedurchbruch aber ist die Tatsache, dass drei ehemalige Offiziere des kubanischen Geheimdienstes G-2 ihr Insiderwissen über Lee Harvey Oswald preisgeben: Wie er rekrutiert wurde, von wem und warum.

Die Enthüllungen über Lee Harvey Oswalds Tätigkeit als "sleeper" der Weltrevolution werden zusätzlich abgesichert durch Aktenfunde im Archiv des KGB.

But I've a rendezvous with Death / "Hab mit dem Tod ein Rendezvous
At midnight in some flaming town, / Bei Nacht, in einer Stadt, die brennt
When spring trips north again this year, / Zieht Frühling nordwärts dieses Jahr,
And I to my pledged word am true, / Halt ich mein Wort, tu meine Pflicht:
I shall not fail that rendezvous / Dies Rendezvous verpass ich nicht."

Bremer Dokumentarfilm Förderpreis 2003
Produktionsförderung: WDR, nordmedia Fonds GmbH

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