Bremer Dokumentarfilm Förderpreis - Richtlinien
Der Bremer Dokumentarfilmförderpreis wird seit 1991 ausgelobt. Prämiert werden die Idee oder ein Treatment für einen Dokumentarfilm, der mit Hilfe des Preisgeldes zur Produktionsreife gebracht werden kann.
Am Anfang steht die Idee – dann folgt ein oft steiniger Weg bis zur Umsetzung: ausführliche Recherchen, dramaturgische Aufbereitung und die Entwicklung eines filmischen Konzeptes sind mit viel Arbeit, Zeit und Kosten verbunden. Das Filmbüro Bremen unterstützt mit seinem Förderpreis seit 1991 die Lust am dokumentarischen Filmschaffen und ermöglicht mindestens zwei Projekten eine intensive Entwicklung. Gesucht werden unerwartete Themen, sowie interessante Herangehensweisen.
Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis ist ein Recherche-Preis. Prämiert wird die Idee für einen Dokumentarfilm, die mit Hilfe des Preisgeldes recherchiert und zur Produktionsreife gebracht wird. Antragsberechtigt sind AutorInnen und FilmemacherInnen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Der Dokumentarfilm Förderpreis wird zweckgebunden für die Entwicklung des eingereichten Projektes vergeben, die Auszahlung erfolgt in drei Raten. Als Ergebnis sollen ein ausgearbeitetes Treatment und ein Trailer entstehen.
Die Antragstellung erfolg anonymisiert.
Eine unabhängige Fachjury entscheidet frei und ohne inhaltliche Vorgaben und vergibt zwei bis drei Preise in Höhe von insgesamt 12.500 €, bereitgestellt vom Bremer Senator für Kultur und aus Spendengeldern. Ein Preis ist einem Projekt mit Bremenbezug vorbehalten. Der Dokumentarfilm Förderpreis wird zweckgebunden für die Entwicklung des eingereichten Projektes vergeben, die Auszahlung erfolgt in drei Raten. Als Ergebnis sollen ein ausgearbeitetes Treatment und ein Trailer entstehen.
Ein Antrag umfasst zwei getrennte pdf-Dokumente:
1.Einreichformular (Link zum Formular als pdf )
Dieses Dokument ist nur für interne Zwecke und wird nicht an die Jury weiter gereicht. Sollte bereits Recherchematerial für das beantragte Projekt vorhanden sein, kann im Formular ein Link zu max.10 Minuten Video/Audioprobe angegeben werden.
2.Anonymisierte Projektskizze für die Jury (gesamt < 15.000 Zeichen)
bestehend aus: Synopsis und Projektbeschreibung, Persönliches Statement / directors note, geplante Arbeitsschritte und Zeitplan, grobe Kalkulation für die Recherchephase.
Wir empfehlen eine Antragsberatung im Filmbüro!
Eine unabhängige Fachjury entscheidet frei und ohne inhaltliche Vorgaben und vergibt zwei bis drei Preise in Höhe von insgesamt rund 12.000 €. Ein Preis ist einem Projekt mit Bremenbezug vorbehalten.
Förderung des Dokumentarfilms
Seit 1991 sind durch den Bremer Förderpreis 54 Dokumentarfilmideen gefördert worden und 24 Filme entstanden. Fünf weitere sind derzeit noch in Produktion. Damit hat der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis eine hervorragende Realisierungsrate.
Warum ist der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis so wichtig?
Für einen Dokumentarfilm reicht eine „gute Idee“ allein nicht aus.
Ausführliche Recherchen, dramaturgische Aufbereitung und die Entwicklung eines filmischen Konzepts sind notwendig, um eine Produktionsfirma oder Redaktion zu interessieren. Dies ist mit viel Arbeit, Zeit und Kosten verbunden, die meist von den Autoren und Autorinnen selbst erbracht werden muss. Gerade Themen mit hohen Recherchekosten oder innovativen Konzepten haben hier das Nachsehen.
Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis unterstützt pro Ausschreibung mindestens zwei Projekte in dieser wichtigen Entwicklungsphase. Antragsberechtigt sind AutorInnen und FilmemacherInnen aus dem gesamten Bundesgebiet. Einer der Preise ist einem Bremer Projekt vorbehalten. Ziel ist eine Vielfalt der Themen und Formate zu gewährleisten und dies als Bereicherung in den Markt einzubringen.
Der Dokumentarfilm Förderpreis hat bundesweite Strahlkraft für Bremen.
Als der Dokumentarfilm Förderpreis 1991 gegründet wurde, war er der erste seiner Art. Das in seiner Form ähnliche Gerd-Ruge-Stipendium in NRW wurde 2002 gegründet und in den letzten Jahren entdecken immer mehr Bundesländer die Bedeutung der Rechercheförderung. Allerdgings muss meist schon eine Produktionsfirma oder Redaktion mit an Bord sein.
Bremen ist in der Branche für diesen Preis bekannt, der die Autor:innen als die treibende Innovationskraft der Branche anerkennt. Viele der realisierten Filme erfuhren Premieren auf den großen Festivals (Berlinale, Venedig,Filmfestival Max-Ophüls-Preis, Leipzig, Int.Filmfest Warschau u.a.). Der wichtigste Preis bisher ist ein Goldener Löwen in Venedig 2017 für „Der Prinz und der Dybbuk“ von Elwira Niewiera und Piotr Rosolowsi. Es gab den Grimme-Preis 2002 für „Lieber Fidel – Maritas Geschichte“ von Wilfried Huismann mehrere Male feierte der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis auf der Berlinale Premiere.
Meist folgte auch eine erfolgreiche Fernsehauswertung.
In Bremen werden die Filme im Kino mit Publikumsgespräch gezeigt. So der Film über die „Lila Eule“ von Hagen Klaile beim Filmfest Bremen und im Rahmen der Ausstellung „Bremen '68“ im Focke-Museum 2017, „Myanmarket“ von Eva Knopf 2018 im Rahmen der „Globale“ im City46. In der Folge ist Eva Knopf an das Institut für Kunst-/Filmwissenschaft der Universität Bremen berufen worden.
2019 feierte „Olanda“ von Bernd Schoch Premiere auf der Berlinale und im November in Bremen bei den Rumänien Filmtagen.
Ein gesellschaftlicher und filmkünstlerischer Seismograph.
Die Freiheit und Individualität in der Recherche eines Dokumentarfilmes ermöglicht eine größtmögliche Bandbreite an unerwarteten Themen und innovativen Erzählformaten. Es können Themen gefördert werden, die noch nicht im Mittelpunkt der Gesellschaft angekommen sind, aber womöglich in der Zukunft plötzlich an Bedeutung gewinnen. Die Offenheit der Ausschreibung ermuntert Dokumentarfilmer:innen zu künstlerischer Forschung in der Filmsprache.
Das ist eine Bereicherung für Produzenten, Förderungen, Redaktionen und später auch für das Publikum.
Bremer Dokumentarfilm Förderpreis.
Mit kleinen Mitteln große Wirkung – typisch bremisch.
Anonymisiertes Antragsverfahren
August 2020. Bremen macht sich auf, eine Forderung aus der Filmbranche umzusetzen:
"Wir sind überzeugt, dass das Publikum ungewöhnliche und randständige Filme sehen möchte. Um die zu bekommen, müssen wir ebensolche Stoffe suchen und wir müssen QuereinsteigerInnen und QuerdenkerInnen die Türen öffnen. Das fällt großen Förderungen und Sendern mit ihren Entscheidungsstrukturen schwer.
Wir sind klein, wir gehen vor. Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis - 1991 als erster seiner Art gegründet - ist schon immer ein Türöffner gewesen: die Jurys des Filmbüro Bremen haben in der Regel nicht die bereits großen Namen gefördert, sondern Entwicklungspielräume geschaffen und Experimente ermöglicht. Entwicklungsförderung ist von Natur aus risikobehaftet. Die Erfolgsbilanz des Preises kann sich dennoch sehen lassen: die Hälfte der geförderten Rechercheprojekte wurde als Film realisiert - mit Geldern aus Sendern, Förderungen, Stiftungen, Crowdfunding; häufig für das Kino und häufig preisgekrönt.
Das anonymisierte Bewerbungsverfahren ist ein Schritt, weiter an bestehenden Strukturen zu rütteln und Türen zu öffnen."
FAQ
Geplante Arbeitsschritte und Zeitplan
Gemeint ist ein Zeitplan der Recherchephase.
Kalkulation
Es geht um die groben Kosten der Recherchephase, also bis zum nächsten Produktionsschritt. Die Kalkulation kann daher auch sehr kurz sein.
Für die Jury sind die Ausgaben an Dritte wichtig, denn niemand soll Bargeld in die Recherche stecken müssen.
Ein eigenes Honorar darf gerne auch rein. Die Jury kommt aus dem wahren Leben und weiß um dessen Notwendigkeit.
Die Kalkulation ist nur ein Anhaltspunkt für die Jury, das Preisgeld muss später nicht abgerechnet werden.
Der Preis ist Projekten vorbehalten, die noch keine relevante andere Förderung erhalten haben.
Arbeitsproben / visuelles Recherematerial
Die PDF der Projektskizze kann beliebig mit Fotos und Grafiken ergänzt werden. Aber bitte keine Links einfügen! Die Antragstellenden sollen für die Jury anonym bleiben. Wir behalten uns sonst vor, die betreffenden Stellen zu schwärzen.
Sollte bereits audiovisuelles Recherchematerial konkret zu dem beantragten Projekt bestehen, kann ein Link zu einer Video/Audioprobe von max.10 Minuten angegeben werden. Der Link muss im Formular, nicht in der Projektskizze angegeben werden.
Warum ein anonymisiertes Antragsverfahren?
Bremen macht sich auf, eine Forderung aus der Filmbranche umzusetzen:
"Wir sind überzeugt, dass das Publikum ungewöhnliche und randständige Filme sehen möchte. Um die zu bekommen, müssen wir ebensolche Stoffe suchen und wir müssen QuereinsteigerInnen und QuerdenkerInnen die Türen öffnen. Das fällt großen Förderungen und Sendern mit ihren Entscheidungsstrukturen schwer.
Wir sind klein, wir gehen vor. Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis - 1991 als erster seiner Art gegründet - ist schon immer ein Türöffner gewesen: die Jurys des Filmbüro Bremen haben in der Regel nicht die bereits großen Namen gefördert, sondern Entwicklungspielräume geschaffen und Experimente ermöglicht. Entwicklungsförderung ist von Natur aus risikobehaftet. Die Erfolgsbilanz des Preises kann sich dennoch sehen lassen: die Hälfte der geförderten Rechercheprojekte wurde als Film realisiert - mit Geldern aus Sendern, Förderungen, Stiftungen, Crowdfunding; häufig für das Kino und häufig preisgekrönt." Juli 2020
Beratung und Information
Filmbüro Bremen e.V.
Saskia Wegelein, Ilona Rieke
Tel: 0421 - 708 48 91