Neues Kino in der Schwankhalle

Aus dem Archiv des Filmbüro Bremen wurde von Sanne Neumuth ein Kurzfilmprogramm zusammengestellt.

In einer experimentellen Reise durch die Vielfalt des Kinos präsentierte die Schwankhalle diese aus zwei Blickwinkeln. Während es am Freitag um die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Material Film geht, zeigen wir am Samstag die weltumspannende Faszination des Kinos.

Ein sehr gemischtes - und überraschend düsteres Programm hatte Sanne Neumuth von der Schwankhalle zusammengestellt. Bei der Auswahl der Filme war gar nicht so aufgefallen, dass ein Großteil der Filme das Thema Tod behandelt. André Feldhaus stellt die anwesenden Filmemacher in kurzen Gesprächen über "Werk und Leben" vor. Der Abend begann mit einem ganz frischen Film von Sohrab Mohammad, der mit seinem Produzenten Dean Mabelson von den gewagten Dreharbeiten zu dem Kriegsfilm erzählte. Hagen Klaile stellte dagegen mit "Dosenkönig" seinen schon älteren, tragikomischen Dokumentarfilm vor. Stevie Schulze berichtete davon, wie er vor fast 10 Jahren dazu kam, für die Trashmonkey Musikvideos zu drehen und zeigte den Clip "SongNo1". Leider bis zum Ende unerkannt blieb Christian Bode, der mit "Thumbnailed"den vermutlich kürzesten und auch spaßigsten Film des Abends zeigte - der aber auch nicht ohne Blut auskommt. Von den einsam gezeigten Filmen (ohne anwesende Regisseure) blieb "The Musical Chairs" von Marc Tobias Winterhagen sehr verstörend in den Pausengesprächen präsent, wie auch die Walzer-Berg-Animation "Ansichten" von Susanne Katharina Willand und Marina Steinacker.
Der Samstagabend begann mit drei Kurzfilmen zu Thema Kinotheater - ein Blick in eine z.T. vergehende Welt: Plakatmaler, 35mm Projektoren im Wohnzimmer, Glenn-Miller-Pausenmusik im Verzehrkino auf Juist.

Es war eine schöne Gelegenheit, ein paar der alten Schätze aus dem Archiv des Filmbüro Bremen herauszukramen und ihre Qualität vom Publikum bestätigen zu lassen.

Programm Freitag 16.10.09

Sagittarius

D, 2007, 08:30 Min
Regie: Sohrab Mohammad
Zwei von ihrer Einheit versprengte Soldaten, die charakterlich nicht unterschiedlicher sein könnten, müssen aufgrund ihrer Situation zueinander halten. Oft geraten sie in verbale Auseinandersetzungen, die sie an ihre eigenen persönlichen Grenzen führen, fangen sich aber wieder, um ihre Suche nach der Zivilisation fortzusetzen.

Ansichten

Animation, D, 2007, 3:11 Min
Regie: Marina Steinacker, Susanne Katharina Willand
Die Videoarbeit ist eine animierte Kamerafahrt über Postkarten mit Bergmotiven. Diese Scheinwelt der Bildseiten verändert sich nach und nach...

Dosenkönig

D, 2005, 16:00 Min
Regie: Klaile Hagen, Florian Gerding

Thumbnailed

1:00 Min
Regie: Christian Bode
Produktion: Hochschule für Künste Bremen (Fachbereich Bildende Kunst)

Player One. Rohformate

Animation / Kurzfilm, D, 2003, 3 Min
Regie: Horst Vogelsang
Welchen Weg nimmt man am besten in einem Computerspiel um möglichst schnell das Ziel zu erreichen? Humorvolle Anleitung für ein Computerspiel.

The Musical Chairs. AVI. Pressekit

D, 2002
Regie: Marc Tobias Winterhagen
Die Reise nach Jerusalem in der wüsten Steppe...

Monsieur le Son

Animationsfilm, 2007, 09:00 Min
Regie, Animation, Kamera, Schnitt: Lea Dietrich, Konradin Kunze
Ein Turm in einer öden Landschaft, im Inneren ein alter Mann, die Geräusche der Welt beobachtend. Alles scheint wohlgeordnet, bis ihn etwas Merkwürdiges aufhorchen lässt. Gemächlich begibt sich der Mann zum einzigen Fenster des Turms, greift zu seinem Fernglas und macht sich an die Arbeit: Er beobachtet unsere, die ‚reale‘ Welt und ihre Geräusche. Ein Feld, eine Fahrradfahrerin, die quietschende Kette; ein Haus, eine Küche, ein tropfender Wasserhahn; ein Hinterhof, spielende Kinder – da bemerkt er eine Unstimmigkeit...
Detaillierte Beschreibung

Weltgetriebe

D, 2007, 05:31 Min
Regie: Hagen Klaile
Ein deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion überlebt das Lager durch seine Musik.

Totentraum

Kurzspielfilm, D, 1994, 15:00 Min
Regie: Ayhan Salar
Produktion: Neue Mira Filmproduktion
Ein türkischer Arbeitsimigrant ist gestorben. Seine Leiche wird kontrastiert mit dem Bericht seiner Frau, die in einem Brief aus der Heimat die Situation und Erwartungen der Familie beschreibt. In einer parabelhaften Darstellung wird der Abschied des Gastarbeiters aus der Heimat geschildert, die zugleich auch seine Rückkehr als Toter sein kann. Die Divergenz zwischen individuellen wie familiären Lebensentwürfen. Prädikat "besonders wertvoll"

Zwei Federn

Animation, D, 2004, 5:24 Min
Regie: Julian Hetzel

Song No1. Trashmonkeys

2005
Regie: Stevie Schulze
Kamera: Markus Wustmann
Animation: Holger Meier

CityZOOM. Shanghai

China, 2002, 1:00 Min
Regie: Yangzhenzhong

CityZOOM. St.Petersburg

Spielfilm, Russland, 2002, 1:00 Min
Regie: Denis Chabenko

seidenmatt - thuwe pt.2

Musikvideo, 2005, 08:30 Min
Regie: Claudio Pfeifer, Stephane Leonard
Ein Musikvideo des Bremer Naiv-Super Teams für die Berliner Band SEIDENMATT zum Titel "thuwe pt.2", ihrer aktuellen Platte.

Shadows of Nam

Action, D, 2008, 7:00 Min
Regie: Dennis Müller
Ein in einem Keller gedrehter Film über den Vietnamkrieg.

Programm 17.10.2009

Donnerstag

Dokumentation, 2004, 7:00 Min
Regie: Markus Wustmann

Hinter dem Licht

Dokumentarfilm, D, 15 Min
Regie: Marc Millies
Der Film erzählt von einem Virus, einem Geheimnisvollen Wohnzimmer, unsichtbaren verwandten und der Leidenschaft hinter dem Licht.

Hattenhorst

Doku, 2006, 05:00 Min
Idee, Regie, Kamera: Ove Sander
Regie - Assistentin, Schnitt: Maren Erdmann
Ton: Jörg Glaser
Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln
Betreuung: Prof. Dietrich Leder
Der Eigenbrödler Hans Hattenhorst ist Filmvorführer auf Juist. In den 40er Jahren kam er aus Bielefeld auf die Nordfriesische Insel. Er ist eine verschrobene, wenn man ihn an einem schlechten Tag erwischt, sogar verbitterte Gestalt. Doch obwohl er schon über 80 Jahre alt ist denkt er nicht an den Ruhestand. "Die haben ja keinen anderen auf Juist"

Comrades in Dreams - Leinwandfieber

In „Comrades in Dreams - Leinwandfieber“ treffen wir auf Kinobetreiber aus Bukina Faso, Nordkorea, den USA sowie Indien die ihre Geschichten über ihre Liebe zum Film erzählen . Der Dokumentarfilm von Uli Gaulke portraitiert neben den Hauptstellern den jeweiligen Kulturkontext von 3 Kontinenten und zeigt wie sie unterschiedlicher nicht sein können.“

Programmgestaltung:

Neumuth, Sanne
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