10.11.2018, 21.00 Uhr: CITY 46 - Kommunalkino Bremen e.V.
26. Super-8-Abend
Gegen die digitale Kontrollwut!
Es lebe die Idee!
Es lebe die Regie!
Es lebe der analoge Film!
Das Prinzip des Super-8-Abends ist in aller Welt bekannt: Filmemacher_innen bekommen eine Super-8-Filmrolle in die Hand - das sind drei Minuten Film. Die Künstler_innen belichten das Material, das nach der Entwicklung direkt auf die Leinwand kommt – ohne nachträglichen
Schnitt oder Bildbearbeitung. Niemand hat die Filme gesehen: eine Premiere auch für die Filmemacher_innen selbst.
Nie gesehen: Filmpremieren
Statt digitaler Bildbearbeitung à la „das machen wir in der Postproduktion“ geht es hier um Konzept und Selbstbeschränkung. Das Drehbuch und Drehorte müssen stehen und die drei Minuten Film genau geplant sein; der Schnitt ist nur durch Betätigen der Stop- und Starttaste der Kamera möglich.
Die Filmeschaffenden setzen sich der Unkontrollierbarkeit des Filmmaterials, der alten Kameras und des Nie-Gesehen-Prinzips aus. Sie können planen und Licht setzen - das Ergebnis werden sie erst auf der Leinwand sehen, gleichzeitig mit dem Publikum und den Musikern.
Die Filme:
Kauen und picken
Dokumentarfilm
Jutta Gänssler
18 b/s
Die Langsamkeit des Super-8-Formats in Nahaufnahmen … auf dem Bauernhof.
Waking Bed - Schlaflos in Bremen
Doku-Fiction
Jessica Hartung & Natasha Deasy
18 b/s
Eine radikal autobiografische Abrechnung mit der Schlaflosigkeit und ihren Folgen.
Wat[t] mutt, dat mutt
Stopmotion-Dokumentarfilm
Kristjan Schröder
24 b/s
Schillig am Wattenmeer: Ein Pinguin bricht aus, flieht und muss feststellen, dass sein Plan nicht aufgeht.
Begleitung
Dokumentarfilm
Nicole Nowak
24 b/s
Hinter den Kulissen eines Theaterstücks: Die Kamera folgt einem Team, das in Basel das Gastspiel „Abhängigkeitserklärung“ aufführt.
Filme außer der Reihe:
Publikums-Überraschungsprogramm:
Bei diesem Super-8-Abend zeigen wir auch wieder Filme aus dem Publikum - ob der Italienurlaub in den 60ern, die ersten filmischen Gehversuche oder Weihnachten in Familie, das entscheidet das Losverfahren. Aus allen Einreichungen werden vor Ort zwei Filme gezogen. Es gibt nur zwei Bedingungen - jeder Film muss belichtet sein und hat keine Tonspur. Wer eine Filmrolle mitbringt, erhält eine Freikarte für den Super-8-Abend.
Super-8-Klassiker und Festival-Liebling
Der die Tollkirsche ausgräbt
Romanze
Franka Potente
24 b/s
Franka Potentes Regie-Debüt von 2006 ist eine Hommage an den Stummfilm. Mit genretypischen Stilmitteln wie Kreisblenden, Zwischentiteln, starrer Kamera oder exaltierten Gesten erzählt sie eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Die Protagonisten: Eine junge Dame aus dem Jahr 1918 und ein Punk aus der Jetzt-Zeit, der auch noch spricht.
Nie gehört: Filmmusik live
Musiker improvisieren während der Filmpremiere und erschaffen so eine "Live"-Filmmusik. Nur ein kurzes Gespräch mit den Filmemachern und dann müssen sie - im Team - auf das reagieren, was sie sehen.
Das ist nicht nur eine echte Herausforderung an die Musiker, die die Filme vorher auch nicht gesehen haben; es fokussiert die Aufmerksamkeit des Publikums auch auf die meist unterschätzte Bedeutung des Tons im Kino.
Die Musiker:
Luca Diebold (p)
Leonhard Leidert (git)
Jörn Schipper (dr, electronics)
Adam Spörhase (sax)
Organisation für Filmemacher_innen:
Filmbüro Bremen - Kristin Viezens
Mail: (Email-Adresse)
Telefon Filmbüro: 0421 - 708 48 91
Organisation für Musiker_innen:
André Feldhaus
Mail: (Email-Adresse)
Technik und Vorführung:
Alfred Tews & Jan Drangmeister (CITY 46)
Der Super-8-Abend ist eine Veranstaltung des Filmbüro Bremen und CITY 46 und wird ermöglicht mit freundlicher Unterstützung des Senators für Kultur und screenshot Berlin.