Gretas Geburt Dokumentarfilm und Podiumsgespräch zum Kinostart. Heimspiel 174
Ein Kind ist bei der Geburt gestorben, seine Geburtshelferin steht wegen Totschlags vor Gericht - ein ungewöhnlich schwerer Anklagevorwurf. Bremer Dokumentarfilm Förderpreis.
Zum Bremer Kinostart des preisgekrönten Dokumentarfilmes hatte das Filmbüro zu einer Podiumsdiskussion geladen.
Moderiert von Ilona Rieke sprachen Kirsten Kappert-Gonther, GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete und Leiterin des Gesundheitsausschusses, Prof. Babette Müller-Rockstroh, Hebamme und Lehrende für Hebammenwissenschaft an der Hochschule Bremen sowie Ulrike Hauffe, Diplompsychologin, Ausbilderin für Hebammen und Ärzt:innen, ehem. Bremer Frauenbeauftragte mit der Regisseurin Katja Baumgarten.
Das vollbesetzte Kino - gut die Hälfte selber Hebammen oder angehende Hebammen - verfolgte den Film mit gespannter Aufmerksamkeit und beteiligte sich rege an dem Gespräch.
Ausgehend von dem Film bewegte sich das Gespräch über den konkreten Fall hin zu den großen Fragen von Selbstbestimmung, Männer-dominierten Verfahren und den Vorstellung der Geburt in der modernen Medizin. Während der Film in vielen Punkten fassungslos macht, so gelang es dem Podium, die Kraft, die in den angesprochenen Themen steckt zu formulieren.
Weitere Kinotermine:
Sa. 9.11. + Mi. 13.11. / 18:00
So. 10.11. + Di. 12.11. / 20:30
Mi. 13.11. / 15:00
Gretas Geburt Dokumentarfilm von Katja Baumgarten
Dokumentarfilm D 2023, 96 Min
Buch und Regie: Katja Baumgarten
Produktion: viktoria11.de
Ein Kind ist gestorben. Nichts ist wie vorher. Greta kommt leblos zur Welt. Die Geburtshelferin und später der Notarzt versuchen, das Baby zu retten, leider vergeblich. Eine schreckliche Erfahrung, nicht nur für Gretas Eltern. Anna, die Hebamme und praktische Ärztin, die die Hausgeburt von Greta betreute, hat in 30 Jahren etwa 2.000 Geburten erfolgreich betreut. Trotzdem stirbt dieses Kind. Und plötzlich steht die Hebamme wegen Totschlags vor Gericht. 2012 beginnt ein ungewöhnlicher Prozess mit einschneidenden Konsequenzen. Neben einem Berufsverbot und Schadensersatzzahlungen erwirkt das Gericht nach 58 Prozesstagen eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und neun Monaten für die Hebamme. Nach ihrer Entlassung aus der Haft ist nichts mehr, wie es mal war.
Der Film wurde in der Recherche mit dem Bremer Dokumentarfilm Förderpreis gefördert und lief erfolgreich auf Festivals, u.a. erhielt er beim DOK.Fest München 2023 den VIKTOR DOK.deutsch als bester deutscher Dokumentarfilm.
Das Podiumsgespräch
Nach der Vorführung des Films wird es ein Podiumsgespräch mit der Filmemacherin Katja Baumgarten sowie weiteren Expertinnen auf dem Feld der Geburtshilfe geben. Mit Katja Baumgarten diskutieren werden Kirsten Kappert-Gonther, GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete und Leiterin des Gesundheitsausschusses, Prof. Babette Müller-Rockstroh, Hebamme und Studiengangsleiterin Hebammenwissenschaft Hochschule Bremen sowie Ulrike Hauffe, Diplompsychologin und Ausbilderin für Hebammen und Ärzt:innen. Auch das Publikum ist eingeladen sich in die Diskussion einzubringen.
Moderiert wird der Abend von Ilona Rieke vom Filmbüro Bremen.
Katja Baumgarten hat 30 Jahre als Hebamme gearbeitet. Sie hat Kunst und künstlerischen Film an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig studiert und ist seit 1992 Regisseurin und Produzentin eigener Dokumentarfilme, meist mit autobiografischem Bezug. Sie ist zudem als Journalistin tätig und lebt in Hannover.
Mittwoch, 30.10.2024 um 20 Uhr im City46
Birkenstr. 1, Bremen
Tickets: www.city46.de
Alle weiteren Spielzeiten unter: www.city46.de
Weitere Kino-Termine vom 31.10. bis 13.11.2024
im City46
2014 in der Recherche gefördert mit dem
Bremer Dokumentarfilm Förderpreis.
www.gretas-geburt.de
Verleih und Vertrieb: viktoria11.de