19.09.2020 um 20:00 im City 46

Der Prinz und der Dybbuk Heimspiel 158. Zu Gast: Elwira Niewiera

Dokumentarfilm von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski. Eine filmische Reise auf den Spuren von Michał Waszyński, einen der ungewöhnlichsten und bisher unentdeckten Persönlichkeiten des europäischen Films der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Film wurde mit einem Goldenen Löwen für den Besten Dokumentarfilm in Venedig ausgezeichnet.

Dokumentarfilm, D/Polen, 2017, 82 min
Regie & Buch: Elwira Niewiera & Piotr Rosołowski

Der Prinz und der Dybbuk. Waszynski
Der Prinz und der Dybbuk. Waszynski
Elwira Niewiera.(c)Angelina.Burmaka
Elwira Niewiera.(c)Angelina.Burmaka

Kamera: Piotr Rosołowski
Ton: Marcin Lenarczyk
Schnitt: Andrzej Dabrowski

Sein Leben begann 1904 in der Ukraine als Sohn eines jüdischen Schmiedes und endete 1965 in Italien als Katholik und Prinz. Moshe Waks alias Michał Waszyński war in den 1930er Jahren einer der renommiertesten Regisseure Polens; zu seinen berühmtesten Werken gehört der in Jiddisch gedrehte „Der Dibuk“ ("Der Dybbuk", PL 1937), ein im Milieu jüdisch-polnischer Kleinstädte spielendes Familien- und Liebesdrama. Während des 2. Weltkriegs flüchtete Waszyński aus Polen und wurde in Italien Produzent großer Hollywoodfilme wie „Der Untergang des römischen Reichs“ (1964). Als Michal Waszynski 1965 starb, wurde er in Rom pompös beigesetzt, sogar die Wochenschau berichtete darüber.

Für ihr Porträt dieses menschlichen Chamäleons, das mit großem Geschick seine jüdische Herkunft und seine Homosexualität verschleierte, um Intoleranz und Antisemitismus zu entgehen, wurden Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski 2017 in Venedig mit dem Löwen für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Elwira Niewiera wird am 19.09.20 anwesend sein.

Produktion: Małgorzata Zacharko (Film Art Production, Polen), Matthias Miegel (Kundschafter Filmproduktion Berlin GmbH), Ann Carolin Renninger (zero one film GmbH, Berlin)
Koproduktion: rbb, TVP Kultura, Polnisches Filmarchiv - Audiovisuelles Institut, Chimney Poland, Adam-Mickiewicz-Institut

Recherche gefördert von der Defa-Stiftung und dem Filmbüro Bremen durch den Bremer Dokumentarfilm Förderpreis.

Interview mit Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski, Februar 2019:
Niewiera: "Der Film gewinnt in diesen Zeiten an Aktualität. Er erzählt von einer Realität, die es vielen nicht erlaubt, man selbst zu sein – wegen Abstammung, Hautfarbe, Religion oder sexueller Ausrichtung. In Polen sind in den letzten Jahren die Geister der Intoleranz erwacht. Die Politik stürzt sich auf nationale Begriffe und es zeigt sich, dass der Antisemitismus tief in uns steckt."
Sabrina Pohlmann, www.sissymag.de

Aus Anlass der Verleihung des 20. Bremer Dokumentarfilm Förderpreises am 19.September 2020 zeigt das Filmbüro den Film im kommunalen Kino City46.

So. 20.9.2020 / 20:00
Do. 24.9., Sa. 26.9., Mo. 28.9. + Mi. 30.9. / 20:30
Fr. 25.9., So. 27.9. + Di. 29.9. / 18:00
Aufgrund der geringen Platzzahl empfehlen wir die Reservierung.

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