15. - 18. November 2018 im City46

Island - Bremen Austausch

2018 war das Europäische Kulturerbejahr "Nordeuropa". Bremen begab sich in diesem Zusammenhang mit der Ausstellung „Bremen und Skandinavien. Geschichten über den Zauber des Anfangs" auf die Spuren der historischen Verbindungen Bremens zum nordeuropäischen Raum. Parallel fand ein Kulturprogramm mit zeitgenössischen Filmen, Kunst und Musik aus Island statt - ein Schwerpunkt davon waren die Island-Filmtage im City46. Im Jahr 2019 fand der Gegenbesuch von vier Bremer Filmschaffemden zum Reykjavik International Film Festival statt. Im Rahmen des RIFF stellte Ilona Rieke vom Filmbüro die Bremer Filmemacherinnen Astrid Menzel, Julia Müller und Corinna Gerhards mit ihren aktuellen Arbeiten vor.

Island Filmtage in Bremen 2018

Island Filmtage
Island Filmtage

Um den aktiven Austausch zu fördern, präsentieren City46 und Filmbüro Bremen ein viertägiges Filmprogramm mit Gästen: Vom Klassiker über den Kurz- und Nachwuchsfilm bis hin zum aktuellen isländischen Kino.

Alle Vorführungen im Kommunalkino City46 vom 15. - 18. November 2018
Programmheft als pdf

Donnerstag, 15.11.

17:45 Nói Albínói - Dagur Kári, 2003, 93 min, isländ. OmU, Drama/Komödie

Nói Albínói
Nói Albínói

Nói, ein eigensinniger Außenseiter, von dem niemand weiß, ob er nun zurückgeblieben oder genial ist, lebt mit seiner Großmutter in einer kleinen Stadt, versunken im Schnee an einem abgelegenen Fjord im Norden Islands. Eingeschlossen von hohen Bergen ist dieser Ort eine zu kleine Welt. Mit Iris, der Tochter des Buchhändlers, in dessen Laden er mehr lernt als in der Schule, träumt er dieser Welt zu entkommen, an deren eingeschränkten Möglichkeiten er nacheinander scheitert. Sie scheint genau so fremd, so anders als die übrigen Bewohner zu sein wie er selbst. Die beiden verlieben sich. Erst als eine Katastrophe sein kleines Universum erschüttert, scheint sich für Nói die Chance auf ein neues Leben zu eröffnen. Regisseur Dagur Káris preisgekrönter Debutfilm offenbart eine Ambivalenz zwischen Stagnation und Aufbruch, zwischen Faszination und Ratlosigkeit, die einen noch lange nach dem Abspann weiter grübeln lässt.

20:30 Children of Nature – Eine Reise - Friðrik Þór Friðriksson, 1991, 85 min, isländ. OmU, Drama (Zusatztermine: 22.11., 24.11., 25.11. / 17:45)

Children of Nature - Eine Reise
Children of Nature - Eine Reise

Der fast 80-jährige Geiri muss seinen Hof aufgeben und zieht zu seiner Tochter nach Reykjavík. Obwohl er sich bemüht, sind die Unterschiede zwischen dem alten Mann und seiner Tochter und ihrer Familie auf Dauer unüberbrückbar, und so geht er in ein Altersheim. Dort begegnet ihm seine Jugendfreundin Stella, mit der Geiri in den Westfjorden der Insel aufwuchs. Beide fühlen sich in dem Heim nicht wohl und beschließen, an den Ort ihrer Jugend zurückzukehren. Sie stehlen einen alten Jeep und brechen in das entlegene und fast menschenleere Paradies ihrer Kindheit auf, um in Freiheit zu sterben. »Ein in eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen erzählter Film, der den Verfehlungen einer gedankenlosen modernen Zivilisation den Mut zu Selbstbestimmung und Würde bis ins hohe Alter gegenüberstellt« (Kinotipp der Katholischen Filmkritik). »Children of Nature« hat über 30 internationale Preise gewonnen und wurde 1992 als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert.

Freitag, 16.11.

18:00 Cold Light - Hilmar Oddsson, 2004, 96 min, isländ. OmengU, Drama

A 40-year-old is hiding in a self-made prison of mundane life until he finally comes to terms with his unthinkable past.

Cold Light
Cold Light

Was könnte besser sein, als deine Zukunft zu kennen? Was könnte schlimmer sein? Schon als Kind kann der 10-jährige Grímur durch seine Zeichnungen die Zukunft voraussagen. Bei einem Lawinenunglück in seiner isländischen Heimat rettet ihm diese Gabe das Leben. Die anderen Familienmitglieder jedoch sterben und eine mit Liebe erfüllte Kindheit endet abrupt. Obwohl Grímur diesen Schicksalsschlag in Visionen vorausgesehen hatte, konnte er ihn nicht verhindern. Noch 30 Jahre später kämpft er deshalb mit Schuldgefühlen.Die Bilder der Vergangenheit verfolgen ihn und bringen sein Leben, seine Malerei und die Beziehung zu seiner Freundin durcheinander. Wird es Grímur gelingen, mit sich selbst und seinem Schicksal Frieden zu schließen? Mit hypnotischen Bildern und einem tiefen Blick in die Abgründe der Seele zieht dieser Film in seinen Bann.

Gast: Regisseur Hilmar Oddsson

22:30 Vultures - Börkur Sigþórsson, 2018, 95 min, isländ. OmengU, Thriller/Drama

In an attempt to fix his financial problems, Erik recruits his brother, Atli, to help him import a shipment of cocaine into Iceland.

Vultures
Vultures

Erik, aalglatter Junganwalt in einer Hauptstadtkanzlei in Reykjavik und sein jüngst aus dem Knast entlassener Bruder Atli sind grundverschieden. Abgesehen von ihrer DNA teilen sie nur eins: Beide sind so gut wie pleite. Atlis Leben bewegt sich in einer permanenten Abwärtsspirale, Frau und Kind haben ihn verlassen, ein neuer Job ist nicht in Sicht. Also lässt er sich von seinem Bruder für einen scheinbar sicheren Job einspannen. Sie wollen Kokain vom skandinavischen Festland nach Island schmuggeln, um ihre finanziellen Probleme zu beseitigen. Sofia, eine junge Polin, schluckt als Drogenkurierin die Kokainpäckchen, Atli reist unauffällig im selben Flieger, überwacht den Coup, während Eric hält sich im Dunkeln hält. Doch natürlich kommt alles anders. Sofia wird kotzübel, die Kokspäckchen wollen Sofias Körper einfach nicht verlassen und ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends. Als dann zu allem Überfluss auch noch eine hartnäckige Polizistin den Brüdern auf die Spur kommt, geraten diese komplett in Bedrängnis und Zugzwang. »Packendes Hochspannungskino aus Island, das den Zuschauer in einen Strudel aus unerwarteten Wendungen und nervenaufreibender Spannung reißt.« (Filmfest Oldenburg). Produziert von Baltasar Kormákur (»Everest«, »Contraband«, »101 Reykjavik«) und Agnes Johansen.

Samstag, 17.11.

16:00 Ikingut – Die Kraft der Freundschaft Gísli Snær Erlingsson, 2000, 84 min, ab 8. J., Familienfilm, deutsche Fassung

Ikingut
Ikingut

Die Menschen des kleinen isländischen Fischerdorfes im 18. Jahrhundert sind in heller Aufregung. Boas, der elfjährige Pfarrerssohn, hat am Strand ein seltsames pelziges Wesen entdeckt, das die abergläubischen Dorfbewohner für einen Dämon halten. Denn wer sonst sollte für die schlimme Lage verantwortlich sein, in der sie sich befinden? Der Winter ist so hart gewesen, dass die Fischer nicht hinaus auf See konnten und die Lebensmittel nun knapp sind. Als dann auch noch ein Schneesturm aufzieht, fühlen sie sich bestätigt und machen Jagd auf den Eindringling. Dieser rettet jedoch Boas aus einer Schneeverwehung und entpuppt sich als gleichaltriger Inuitjunge. Als er dem verschreckten Boas zur Begrüßung an die Nase fasst und dabei „Ikingut“ murmelt, fasst Boas schnell Vertrauen. Auch seine Familie nimmt den fremden Jungen, der von nun an Ikingut genannt wird, bei sich auf. Doch die Dorfbewohner geben keine Ruhe und verlangen die Auslieferung des vermeintlichen Dämons, so dass Boas und Ikingut entscheiden zu fliehen.
Ein hervorragend inszenierter, einfühlsamer Kinderfilm aus Island über die Angst vor dem Fremden, Vorurteile und wie man lernt, sie zu überwinden.

17:45 Beyond Strength - Baldvin Z, 2017, 87 min, isländ. OmengU, Dokumentarfilm

The story of an Icelandic outsider with unprecedented and inexplicable supernatural abilities.

Beyond Strength
Beyond Strength

Den Mann, den sie nur Reynir, den Starken, nannten, kannte damals jeder Isländer. Regisseur Balvin Z dokumentiert die kurios-tragische Lebensgeschichte von Reynir Örn Leósson, der in den 70er Jahren als stärkster Mann der Welt berühmt wurde. Er verbog Handschellen, als seien es Büroklammern, riss Eisenketten entzwei, konnte mit Pferden auf dem Rücken laufen, Lastwagen heben und Münzen biegen. Mit übernatürlicher Stärke erreichte er phänomenale Weltrekorde, die noch heute stehen. Aufgewachsen in Heimen, von vielen als Einfaltspinsel abgetan, wurde der Lastwagenfahrer aufgrund seiner ungewöhnlichen Fähigkeiten berühmt und machte sogar als Erfinder auf sich aufmerksam.

Aber seine harte Kindheit hatte auch dunkle Spuren hinterlassen. Er war ein Alkoholiker, der sich sein ganzes Leben lang verzweifelt um Anerkennung in der Gesellschaft bemühte. Auch Paranoia und Gewalt gehörten zu seiner Vita.

Mit akribischer Genauigkeit arbeitet der isländische Regisseur Baldvin Z Reynirs die brüchige Lebensgeschichte auf. Mit Archivmaterial sowie in Gesprächen mit Angehörigen und Wegbegleitern. zeichnet er das Bild eines energischen und doch seltsam entrückten Menschen. Ein Porträt, das einem immer wieder die Sprache verschlägt.

20:30 Short Film Collection #59 Special Edition, OmengU

Isländisch-deutscher Kurzfilmwettbewerb mit internationalen Gästen und internationaler Jury: Hrönn Marinósdóttir (Leiterin RIFF), Hilmar Oddsson (Regisseur), Matthias Greving (Produzent/Leiter Filmfest Bremen), Julia Müller (Regisseurin/Animation), Wilfried Hippen (Filmkritiker)

Contemporary short films from Iceland and Germany. With audience and jury award.

17.11.2018, 20:30 Uhr: City 46 - Kommunalkino Bremen e.V.

Short Film Collection 59

Am Samstag, den 17. November 2018, hatten wir die Ehre im City 46 Filmemacher_innen und Publikum aus Island, sowie Bremen zu einem vielfältigen und kulturell bereichernden Kurzfilmwettbewerb um den Publikums- und vom Senator für Kultur ausgelobten Kritikerpreis Willkommen heißen zu dürfen.

Far North - Jan Erdl (zu Gast), 8 min
Nicht im Traum - Astrid Menzel (zu Gast), 20 min
Viktoría - Brúsi Olason (zu Gast), 12 min
Brot (The Breaking) - Nanja Heid (zu Gast), 5 min (Musikvideo für Svavar Knútur)
Kanarí - Erlendur Sveinsson (zu Gast), 14 min
Drama - Felix Burchardt, Viola Maiwald, Malte Radtki (zu Gast), 8 min
Eine Handvoll Glück - Dennis Klose (zu Gast), 7 min
Maternal Love - Ari Allansson (zu Gast), 18 min
Omnibussssss - Kuesti Fraun, 0:24 min

Sonntag, 18.11.

16:00 Die Falken – Alle für einen - Bragi Þór Hinriksson, 2018, 95 min, ab 8. J., Familienfilm, deutsche Fassung

Die Falken
Die Falken

Jedes Jahr finden an der isländischen Südküste, nahe der vulkanischen Westmännerinseln, die berühmten Fußballmeisterschaften für Kinder- und Jugendliche statt. In diesem Jahr tritt der zehnjährige Jón mit seinem Team, den »Falken«, bei dem Fußballturnier an und er muss schneller als erwartet auf und neben dem Platz wachsen. Denn auch der gefährlichste Gegner der »Falken«, der Fußballclub ÍBV, zu dem auch Ívar gehört, der für seine resolute Spielweise bekannt ist, nimmt teil. Ivar foult gern und ist nur auf Randale aus. Als Jón aber den Grund für dessen Verhalten erfährt, weiß er, dass er seinem »Erzfeind« helfen muss.
»Die Falken« wurde beim diesjährigen 23. IFF SCHLINGEL mit dem »Preis der Stadt Chemnitz« ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt der Film die »Lobenden Erwähnung« der Kinderjury.
»Ein Film über die Energie der Menschen, über die Energie der Natur und über die Energie des Filmschaffens.« (Jurybegründgung IFF Schlingel)

18:00 Ingaló - Ásdís Thoroddsen, 1992, 96 min, isländ. OmU, Drama

Ingaló
Ingaló

In Krummavik im Nordwesten Islands, leben die Menschen vom Fischfang. Die Männer fahren auf See, während die Frauen den Fang in der Fischfabrik verarbeiten. Die 19-jährige Ingaló hat keine Lust sich diesem Leben anzupassen. Deshalb haut sie von zu Hause ab, wo der Vater die Familie tyrannisiert und heuert als Schiffsköchin auf der »Matthildur IS« an. Dort lernt sie Skuli kennen. Zurück an Land platzt Ingaló angesichts der erbärmlichen Situation in den Wohnbaracken der Kragen. Durch ihre Wut angestachelt, gehen die Fischer auf die Barrikaden: Sie wollen bessere Wohn- und Arbeitsbedingungen und machen Skuli zu ihrem Sprecher. Der Streik der Fischarbeiter passt dem Besitzer der Fischereifirma überhaupt nicht und er entwirft einen Plan, der alle seine Probleme lösen soll...

»Ingaló« ist die Emanzipations-Geschichte einer jungen eigenwilligen Frau, die sich in einer rauhen Welt behauptet. Gedreht wurde teilweise mit Darstellern, die im Film dasselbe tun wie in ihren »zivilen« Berufen, so dass die Grenzen zwischen Erfindung und Realität in manchen Szenen kaum zu erkennen sind.

20:30 Sigur Rós: Heima – Dean Deblois, 2007, 97 min, OmengU, Musikdokumentarfilm

Having toured all over the world, Sigur Rós return home to play a series of free, unannounced concerts in Iceland.

Heima
Heima

Keine andere Band der letzten Jahre schaffte es, so unmittelbare und wahrhaftige Kopfkinomusik aufzunehmen. Mit »Heima« (dt. Heimat) ist »Sigur Rós« ein außergewöhnlicher Film gelungen. Er ist das Dokument einer Mini-Tournee von acht unangekündigten Konzerten im Sommer 2006 an verschiedenen Orten Islands. In diversen, meist außergewöhnlichen Locations spielt die Band Lieder aus allen Schaffensphasen, viele davon neu arrangiert, um dem jeweiligen Ort gerecht werden.

»Heima« fängt die atemberaubende Schönheit des Landes ein und zeigt, wie auch die Musiker diese Heimat immer wieder neu entdecken. Geisterhafte Städte, mystische Kultstätten, gigantische Nationalparks, kleine Kneipen - und schließlich in Reykjavik das größte Konzert der Band und der Geschichte Islands überhaupt. Zwischen den einzelnen Stücken sind Interviews mit Bandmitgliedern und Gastmusikern sowie Archivaufnahmen eingebettet.

Dauerkarte:

25€ / 20€ erm. / 15€ Mitglieder (Koki- und Filmbüro)
Einzelvorstellungen:
9€ / 5,50€ erm. / 4€ KoKi-Mitglieder

Veranstaltungsort:
CITY 46, Kommunalkino Bremen e.V.
Birkenstr. 1, 28195 Bremen
Tel. 0421/957 992-90, (Email-Adresse)
Mehr Infos und ausführliche Filmbeschreibungen auf deutsch unter www.city46.de und im Programmheft.

Die Island Filmtage werden präsentiert von: Filmbüro Bremen / CITY 46 Kommunalkino Bremen e.V.
• unterstützt von: nordmedia / Senator für Kultur
• in Kooperation mit: Icelandic Film Centre / Reykjavik International Film Festival (RIFF) / Sharing Heritage

Besuch beim Reykjavik International Film Festival 2019

Organisation:

Filmbüro Bremen e.V.
Jorun Jensen
(Email-Adresse)
0421-708 4891

Eine Kooperation von Filmbüro Bremen, City46 und Icelandic Film Center im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres. Gefördert vom Senator für Kultur und der nordmedia

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